Kundennutzen von EPDs und PCFs
Für viele Kunden ist es eine der wichtigsten Anforderungen auf dem Weg zur Klimaneutralität: die Umweltwirkung der eingesetzten Materialien transparent nachzuweisen. Die gute Nachricht: thyssenkrupp Steel ist nun in der Lage, für das gesamte Sortiment an Flachstahlprodukten EPDs und PCFs bereitzustellen. „Damit unterstützen wir unsere Kunden gezielt dabei, ihre Berichtspflichten sowie die Marktanforderungen zu erfüllen“, erklärt Lisa Schultz aus dem Bereich Umweltschutz, die bei thyssenkrupp Steel diese Themen betreut und vorantreibt.
Mehr Sicherheit für Bau- und Automobilindustrie dank produktbezogener Umweltdeklarationen

Besonders relevant sind die Umweltnachweise für zwei Kundengruppen: Für die Bauwirtschaft sind EPDs im Rahmen nachhaltiger Ausschreibungen und Zertifizierungen längst Standard und zukünftig verpflichtend. Schulz: „Wer hier ohne verifizierte Nachweise antritt, hat es zunehmend schwer, Aufträge zu gewinnen.“ Anders in der Automobilindustrie: Hier liegt der Fokus meist auf dem Product Carbon Footprint (PCF), also dem Treibhausgaspotential (GWP) ausgewiesen als CO2eq-Wert, den ein Produkt entlang seiner Herstellungskette verursacht.
Beide Nachweise ergänzen sich – und sind doch grundverschieden. Während EPDs allgemeine Deklarationen für Produktgruppen sind, können PCFs, die nach ISO 14067 berechnet und ihre Konformität vom TÜV Nord regelmäßig geprüft und bestätigt werden, spezifisch für ein konkretes Produkt und einen bestimmten Kunden berechnet werden. EPDs beruhen auf umfangreichen Ökobilanzen nach europäischen Normen und werden durch unabhängige Stellen geprüft. Entsprechend hoch ist ihre Aussagekraft, insbesondere in rechtssicheren Kontexten.
Die EPDs von thyssenkrupp Steel werden auf Basis der Methodik des IBU (Institut Bauen und Umwelt e. V.) erstellt – einem der führenden Programmhalter Europas. Sie folgen den Anforderungen der Norm EN 15804 sowie der ISO 14025, die insbesondere im Bauwesen anerkannt ist. Darin enthalten sind Kennzahlen zu CO2-Emissionen, Ressourcenverbrauch, Säure- oder Eutrophierungspotenzial und vielem mehr. Kurz: Sie geben ein detailliertes Bild der Umweltwirkung eines Stahlprodukts über seinen gesamten Lebenszyklus.
Stahl im Einsatz: Standards für die grüne Transformation

„Mit unserem breiten EPD- und PCF-Angebot ermöglichen wir unseren Kunden einen einfachen Zugang zu validen Umweltinformationen. Wer Stahl aus Duisburg einsetzt, kann diesen nun noch besser in seine Nachhaltigkeitsstrategie einbinden und auf geprüfte und glaubwürdige Zertifikate zurückgreifen“, erläutert Lisa Schulz. Das schafft Wettbewerbsvorteile und trägt dazu bei, die Wertschöpfungsketten in Richtung Klimaneutralität weiterzuentwickeln.
Auch intern ist der Schritt ein Zeichen: Es ist gelungen, die gesamte Datenlage entlang der vielfältigen Produktlinien so aufzuarbeiten, dass daraus prüffähige EPDs und PCFs entstehen. Wer heute solche Transparenz bietet, hilft nicht nur Kunden – er setzt Standards für eine Industrie im Wandel.
EPD im Vergleich zu PCF – was ist was?
Aspekt | EPD (Environmental Product Declaration) | PCF (Product Carbon Footprint) |
---|---|---|
Fokus | Gesamte Umweltwirkungen über den Produktlebenszyklus | CO2-Emissionen entlang der Lieferkette |
Zielgruppe | Bauindustrie, Architekten, Projektentwickler | Vielfältige Industrien wie Automobilhersteller, CSR-Verantwortliche |
Normenbasis | ISO 14025, EN 15804 | ISO 14067 |
Validierung | Drittverifiziert, publik gemacht durch das IBU | Drittverifiziert durch den TÜV Nord |