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Schmelztauchveredeltes Feinblech – der Standard in puncto Korrosionsschutz und Umformbarkeit

Schmelztauchveredeltes Feinblech Z von thyssenkrupp Steel für Stanzteile.

Schmelztauchveredeltes Feinblech (Z) von thyssenkrupp ist ein Qualitätsfeinblech, das durch einen fest haftenden Zink-Überzug vor Korrosion geschützt wird. Das Kaltfeinblech wird durch Eintauchen in ein Bad aus geschmolzenem Zink kontinuierlich beschichtet.

Feuerverzinkte Feinbleche gemäß DIN EN 10346 sind je nach Verwendungszweck in unterschiedlichen Auflagen von Z100 bis Z600 und in den Oberflächenausführungen A bis C lieferbar. Im Industriebereich werden feuerverzinkte Flachprodukte bei einer Vielzahl von Bauteilen mit erhöhten Anforderungen an den Korrosionsschutz und die Oberfläche eingesetzt. Einsatzbereiche sind beispielsweise Tragwerkselemente in der Bauindustrie, Tore und Regalkonstruktionen, Kanäle in der Lüftungs- und Klimatechnik, Waschmaschinen und Kühlschränke in der Hausgeräteindustrie sowie Profile und Teleskopschienen in der Möbelindustrie.

Darüber hinaus dienen schmelztauchverzinkte Feinbleche als Substrat für die Coil-Coating Produkte der Marke pladur®.

Lieferbare Stahlsorten

Feuerverzinktes Feinblech für Haushaltsgeräte.
Feuerverzinktes Feinblech für Haushaltsgeräte.

Feuerverzinktes Feinblech (Z) ist in verschiedenen Güten von Tiefziehstählen, Baustählen, mikrolegierten Stählen und Mehrphasen-Stählen lieferbar.

Für den Automobilbereich liefern wir schmelztauchveredeltes Feinblech (GI) gemäß VDA 239-100.

Tiefziehstahl
DIN EN 10346

OBERFLÄCHENVEREDELUNG
Stahlsorte Z
DX51D
DX52D
DX53D
DX54D
DX56D
DX57D
DX58D

Schmelztauchveredelter Baustahl
DIN EN 10346

OBERFLÄCHENVEREDELUNG
Stahlsorte Z
S220GD
S250GD
S280GD
S320GD
S350GD
S390GD
S420GD
S450GD

Hochfester IF-Stahl
DIN EN 10346

OBERFLÄCHENVEREDELUNG
Stahlsorte Z
HX160YD
HC180Y / HX180YD
HC220Y / HX220YD
HC260Y / HX260YD

Bake-Hardening-Stahl
DIN EN 10346

OBERFLÄCHENVEREDELUNG
Stahlsorte Z
HC180B / HX180BD
HC220B / HX220BD
HC260B / HX260BD

Mikrolegierter Stahl
DIN EN 10346

OBERFLÄCHENVEREDELUNG
Stahlsorte Z
HC260LA / HX260LAD
HC300LA / HX300LAD
HC340LA / HX340LAD
HC380LA / HX380LAD
HC420LA / HX420LAD
HC460LA / HX460LAD
HC500LA / HX500LAD

Dualphasen-Stahl
DIN EN 10346

OBERFLÄCHENVEREDELUNG
Stahlsorte Vergleichsgüte
DIN EN 10346
Z
DP-K® 290Y490T
HCT490X
DP-K® 330Y590T
HCT590X
DP-K® 330Y590T DH
DP-K® 420Y590T
DP-K® 440Y780T HCT780X
DP-K® 440Y780T DH

DP-K® 440Y780T HHE
DP-K® 500Y780T
DP-K® 590Y980T HCT980X
DP-K® 700Y980T HCT980XG
DP-K® 780Y1180T
DP-K® 900Y1180T

Complexphasen-Stahl
DIN EN 10346

OBERFLÄCHENVEREDELUNG
Stahlsorte Vergleichsgüte
DIN EN 10346
Z
CP-W® 660Y760T HDT760C
CP-W® 800 -
CP-K® 570Y780T HCT780C -
CP-K® 780Y980T HCT980C
CP-K® 900Y1180T -

Chassis-Stahl
DIN EN 10346

OBERFLÄCHENVEREDELUNG
Stahlsorte Vergleichsgüte
DIN EN 10346
Z
CH-W® 660Y760T HDT760C

Restaustenit-Stahl (TRIP-Stahl)
DIN EN 10346

OBERFLÄCHENVEREDELUNG
Stahlsorte Vergleichsgüte
DIN EN 10346
Z
RA-K® 400Y690T
HCT690T

Ferrit-Bainitphasen-Stahl
DIN EN 10346

OBERFLÄCHENVEREDELUNG
Stahlsorte Vergleichsgüte
DIN EN 10346
Z
FB-W® 300Y450T HDT450F
FB-W® 460Y580T HDT580F

Feuerverzinktes Flachprodukt mit engsten Dickentoleranzen
DIN EN 10346

OBERFLÄCHENVEREDELUNG
Stahlfamilie Stahlsorte Norm­bezeichnung
DIN EN 10346
Z
Weicher Stahl zum Kaltumformen scalur®+Z DX51D DX51D
scalur®+Z DX52D DX52D
Schmelztauchveredelter Baustahl scalur®+Z S220GD S220GD
scalur®+Z S250GD S250GD
scalur®+Z S280GD S280GD
scalur®+Z S320GD S320GD
scalur®+Z S350GD S350GD
scalur®+Z S390GD S390GD
scalur®+Z S420GD S420GD
scalur®+Z S450GD S450GD
Mikrolegierter Stahl scalur®+Z HX260LAD HX260LAD
scalur®+Z HX300LAD HX300LAD
scalur®+Z HX340LAD HX340LAD
scalur®+Z HX380LAD HX380LAD
scalur®+Z HX420LAD HX420LAD
scalur®+Z HX460LAD HX460LAD
scalur®+Z HX500LAD HX500LAD
Complexphasen-Stahl scalur®+Z HDT760C HDT760C

Serienfertigung

Toleranzen
Die Grenzabmaße und Formtoleranzen entsprechen der Vorgabe der DIN EN 10143.

Oberflächen

Lieferbare Oberflächenveredelungen, schmelztauchveredelt

Mindestauflage zweiseitig [g/m2] Auflage je Seite an Einflächenprobe [μm]
Auflage Spezifikation Dreiflächenprobe Einzelflächenprobe Dicke Typische Dicke
Z100 DIN EN 10346 100 85 5 – 12 7
Z140 DIN EN 10346 140 120 7 – 15 10
Z200 DIN EN 10346 200 170 10 – 20 14
Z225 DIN EN 10346 225 195 11 – 21 16
Z275 DIN EN 10346 275 235 13 – 27 20
Z350 DIN EN 10346 350 300 17 – 33 25
Z450 DIN EN 10346 450 385 22 – 42 32
Z600 DIN EN 10346 600 510 29 – 55 42
Weitere Auflagen und unterschiedliche Auflagen je Seite sind nach Vereinbarung lieferbar.

Verarbeitung von feuerverzinktem Feinblech (Z)

Umformen

Alle im Kaltfeinblechbereich bekannten Formgebungsverfahren lassen sich auch auf die schmelztauchveredelten Feinbleche anwenden, wenn Werkzeuggeometrie und -oberfläche auf diese Werkstoffe abgestimmt werden. Die Feuerverzinkung von Feinblechen in Verbindung mit der Oberflächentopografie hat einen entscheidenden Einfluss auf die Tribologie des Umformprozesses.

Kennzeichnender Parameter ist die Reibzahl μ. Bei thyssenkrupp Steel wird die Reibzahl mit Hilfe des Streifenziehversuches zwischen planparallelen Werkzeugen ermittelt. Im Vergleich zum unbeschichteten Feinblech (0,14 ≤ μKB ≤ 0,18) besitzt feuerverzinktes Feinblech eine geringere mittlere Reibzahl (0,08 ≤ μZ ≤ 0,12). Der Streubereich resultiert aus dem Rauheitsspektrum, das bei der Produktion den Kundenwünschen entsprechend eingestellt wird. Bei einer Materialumstellung im Presswerk von einer der anderen benannten Verzinkungen (Beschichtungen) auf feuerverzinktes Feinblech muss mit größeren Platinenzuschnitten, höheren Niederhalterkräften oder verschärften Ziehleistengeometrien das Einlaufverhalten des Materials im Flanschbereich angepasst werden. Einzige Ausnahme ist die Umstellung von Zink-Aluminium beschichtetem Feinblech galfan® auf feuerverzinktes Feinblech.

Zur Vermeidung von Abrieb aus dem Überzug, der bevorzugt bei kurzen Taktzeiten der Umformaggregate auftritt, sollte die Werkzeugoberfläche riefenfrei sein. Bei thyssenkrupp Steel wird das Abriebverhalten im Streifenziehversuch mit Ziehleiste begutachtet. Im Vergleich zum unbeschichteten Feinblech, bei dem auch Abrieb messbar ist (0,2 bis 0,8 g/m2), besitzt feuerverzinktes Feinblech eine fast vergleichbare Abriebmenge (0,5 bis 1,0 g/m2).

Verarbeitungshinweise zum Fügen

Alle thermischen und mechanischen Fügeverfahren sowie das Kleben und Dichten sind anwendbar, jedoch erfordern die besonderen Eigenschaften des Feuerzink-Überzugs bei einigen Fügeverfahren eine Anpassung der Verarbeitungsparameter gegenüber unverzinktem Kaltfeinblech. Oberflächenschonende, d. h. die korrosionsschützenden Eigenschaften des Überzugs weitgehend erhaltende Fügeverfahren wie Clinchen und Kleben gewinnen immer mehr an Bedeutung. Das Widerstands-, Schutzgas- und Laserstrahlschweißen sind jedoch die am häufigsten angewandten Fügeverfahren. Das Erstere hat sich als Punkt-, Buckel- und Rollennahtschweißen im Fahrzeugbau weitgehend durchgesetzt. Es bietet die Vorteile guter Automatisierbarkeit, geringen Oberflächenschädigungen und Bauteilverzuges sowie des Verzichtes auf Schweißzusatzwerkstoffe.

Im Vergleich zu unbeschichtetem Kaltfeinblech müssen beim Widerstandspunktschweißen verzinkter Bleche ein höherer Schweißstrom und eine größere Elektrodenkraft aufgebracht werden, da der Überzug einen geringeren Übergangswiderstand besitzt. Die höhere thermische und mechanische Belastung sowie die Anlegierungsneigung der Elektroden mit dem Zink-Überzug vermindern deren Standmenge. Durch einen geeigneten Elektrodenwerkstoff, z. B. CuCrZr, eine angepasste Elektrodengeometrie und eine ausreichende Elektrodenkühlung sowie durch eine optimierte Prozessführung kann dem entgegengewirkt werden. Eine Steppersteuerung hebt beispielsweise den Schweißstrom in Stufen an und erhöht damit deutlich die Elektrodenstandmenge. Auch das Fräsen von Elektroden nach bestimmten Punktzahlen hat sich diesbezüglich bewährt.

Beim Schmelzschweißen verbrennt das Überzugsmetall im Schweißnahtbereich. Um den Korrosionsschutz möglichst wenig zu beeinträchtigen, sollte daher ein Schmelzschweißverfahren gewählt werden, das wenig Wärme in den Nahtbereich einbringt. Als ideales Verfahren hat sich das Laserstrahlschweißen erwiesen. Dabei lässt eine – im Vergleich zu Kaltfeinblech – geringere Schweißgeschwindigkeit die Schmelze besser entgasen, wodurch auch Poren vermieden werden.

Beim Schweißen von verzinktem Blech entstehen zinkoxidhaltige Rauche, deren Menge wesentlich von der Überzugsdicke und dem Schweißverfahren abhängt. In jedem Fall ist eine ausreichende Be- und Entlüftung erforderlich. Unter ungünstigen Bedingungen, z. B. in kleinen Räumen, sollte eine Absaugung möglichst an der Entstehungsstelle der Schweißrauche angebracht werden.

Korrosionsschutz

Die Zuordnung zu der Schutzwirkung von feuerverzinktem Feinblech gemäß DIN EN 55634-1 zu den Korrosivitätskategorien bzw. Korrosionsbelastungen C1 bis C5 wird für die Auflage Z100 mit einer Überzugsdicke von 7 µm mit C2(L) und C2(M) und für die Auflage Z275 mit einer Überzugsdicke von 20 µm mit maximal C3(L) angegeben. Allgemein gilt, dass der Korrosionsschutz mit steigender Zinkauflage ansteigt.

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