Die 12 Prinzipien der Initiative ResponsibleSteel™
Prinzip 1: Unternehmensführung
ResponsibleSteel™-zertifizierte Standorte werden verantwortungsvoll geführt.
Unsere Unternehmensführung hat im Code of Conduct die Werte und Richtlinien für ein verantwortungsbewusstes Geschäftsverhalten (Corporate Governance) definiert und dokumentiert. In Bezug auf die menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten ist dies u. a. in der Grundsatzerklärung zur Einhaltung menschenrechtlicher und umweltbezogener Sorgfaltspflichten öffentlich dargelegt. Die Verantwortung dafür, dass die definierten Werte, Richtlinien und Verpflichtungen auf Standortebene umgesetzt werden, liegt bei den Führungskräften und Mitarbeitern an den Standorten.
Prinzip 2: Managementsysteme für Soziales, Umwelt und Governance
ResponsibleSteel™-zertifizierte Standorte verfügen über ein effektives Managementsystem, um die sozialen, ökologischen und Governance-Ziele zu erreichen, denen sie sich verpflichtet haben.
Mit unseren etablierten überwiegend ISO-zertifizierten Systemen zu Umweltschutz und Energieeffizienz (Umwelt- und Energiepolitik), Arbeitssicherheit (Arbeitssicherheits- und Gesundheitspolitik), Qualität (Qualitätspolitik) und Governance (Governance Statement) verbessern wir kontinuierlich unsere Organisation. Über umfangreiche Programme, z. B. im Bereich Corporate Citizenship, Compliance und Antikorruption, aber auch in der Lieferkette (Supplier Code of Conduct), stellen wir die nachhaltige Umsetzung unserer Werte, Richtlinien und Verpflichtungen sicher.
Prinzip 3: Gesundheit und Sicherheit bei der Arbeit
ResponsibleSteel™-zertifizierte Standorte schützen die Gesundheit und Sicherheit der dort Beschäftigten.
Im thyssenkrupp-Konzern legen wir besonderen Wert darauf, dass Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz stets gewährleistet sind. Insbesondere bei der thyssenkrupp Steel Europe AG ist Arbeitsschutz ein wichtiges Thema. Dies wird durch unsere Arbeitssicherheits- und Gesundheitspolitik ausgedrückt.
Über die integrierte Nachhaltigkeitsberichterstattung im Geschäftsbericht und auf der Website des thyssenkrupp Konzerns berichten wir regelmäßig öffentlich die wichtigsten Aspekte zu diesen Themen. Die integrierte Berichterstattung erfolgt auch hier auf Grundlage des GRI Standards und der SASB Reference Table.
Prinzip 4: Arbeitnehmerrechte
ResponsibleSteel™-zertifizierte Standorte respektieren die Rechte der Beschäftigten und unterstützen das Wohlbefinden der dort arbeitenden Menschen.
Insbesondere wenn es um den Schutz unserer Beschäftigten geht, arbeiten wir intensiv mit allen Stakeholdern aus unserem Umfeld professionell zusammen. Das zeigt sich beispielweise in unserem International Framework Agreement, welches neben der Anerkennung der ILO-Kernarbeitsnormen u.a. Grundsätze zu gutem Arbeits- und Gesundheitsschutz, zu Chancen der beruflichen und persönlichen Entwicklung, zum Recht auf angemessene Vergütung, zum Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit und dem Verbot von Diskriminierung jeder Art enthält. Als verantwortlicher Arbeitgeber setzen wir uns für ein respektvolles Miteinander ein.
Prinzip 5: Menschenrechte
ResponsibleSteel™-zertifizierte Standorte respektieren die Menschenrechte, wo immer sie tätig sind, unabhängig von ihrer Größe oder Struktur.
Als internationale Unternehmensgruppe sind wir uns unserer Verantwortung bewusst und setzen uns für die Einhaltung der international anerkannten Menschenrechtsstandards ein. Dies bekräftigen wir beispielsweise regelmäßig mit unserem Modern Slavery Statement. Grundlage für unser Engagement zur Einhaltung der Menschenrechte bilden dabei Policies und Standards wie unser Code of Conduct, die Grundsatzerklärung zur Einhaltung menschenrechtlicher und umweltbezogener Sorgfaltspflichten, das International Framework Agreement, oder der Supplier Code of Conduct. Wir haben eine effiziente Organisationsstruktur entwickelt, die eine stetige Kultur der Sensibilität im Umgang mit den Menschenrechten schafft und die Menschenrechte im täglichen Geschäft konsequent gewährleistet. Ein Online-Meldesystem erlaubt es jederzeit mögliche Verstöße anonym zu melden.
Prinzip 6: Stakeholder-Engagement und Kommunikation
ResponsibleSteel™-zertifizierte Standorte arbeiten effektiv mit den Stakeholdern zusammen, berichten offen über Themen, die für Stakeholder wichtig sind und beseitigen negative Auswirkungen, die sie verursacht oder zu denen sie beigetragen haben.
Wir bekennen uns zu einem offenen, konstruktiven und transparenten Dialog. Entsprechend sind wir in verschiedenen lokalen Projekten, Kooperationen, Multistakeholderinitiativen und Verbänden aktiv.
Über unsere integrierte Nachhaltigkeitsberichterstattung im Geschäftsbericht und auf der Website des thyssenkrupp Konzerns informieren wir unsere Stakeholder über relevante Themen. Über einen Managementreview werden die Interessen der verschiedenen Stakeholder einbezogen und im Unternehmenskontext bewertet. Die integrierte Berichterstattung erfolgt auf Grundlage des UN Global Compact, des GRI Standards und der SASB Reference Table.
Die Öffentlichkeit wird außerdem regelmäßig über Pressemitteilungen und Social-Media-Kanäle zu den Entwicklungen in unserem Unternehmen unterrichtet. Ausführliche Berichte rund um die Fokusthemen des thyssenkrupp Konzerns, finden in den Stories ihren Platz und bieten die Gelegenheit einen tieferen Einblick in die verschiedenen Geschäftsbereiche zu erhalten.
Prinzip 7: Lokale Gemeinden
ResponsibleSteel™-zertifizierte Standorte respektieren die Rechte und Interessen lokaler Gemeinden, vermeiden und minimieren nachteilige Auswirkungen und unterstützen das Wohlergehen lokaler Gemeinden.
Gesellschaftliches Engagement gehört schon seit über 100 Jahren zu unserem Selbstverständnis eines „guten Unternehmers“. Es ist unsere Verantwortung, die Orte, an denen wir unternehmerisch tätig sind, zu lebenswerten Orten zu machen. Wir arbeiten dazu mit lokalen Partnern zusammen, in kleinen und in großen Projekten. Immer im Dialog und auf Augenhöhe.
Prinzip 8: Klimawandel und Treibhausgasemissionen
Die Eigner von ResponsibleSteel™-zertifizierten Standorten bekennen sich zu den globalen Zielen des Pariser Abkommens und sowohl die zertifizierten Standorte als auch ihre Eigner ergreifen die erforderlichen Maßnahmen um dieses Engagement zu demonstrieren.
Das Ziel ist klar: Bis 2045 soll die Stahlproduktion bei thyssenkrupp Steel klimaneutral werden. Mit unserer Klimastrategie forcieren wir die bisherigen Aktivitäten zur Emissionsreduzierung, übernehmen gesellschaftliche Verantwortung und bekennen uns zum Pariser Klimaschutzabkommen von 2015.
Durch die renommierte "Science Based Targets initiative" (SBTi) haben wir als einer der ersten Stahlhersteller weltweit unsere Klimaziele nicht nur auf wissenschaftlicher Grundlage festgelegt, sondern auch bestätigen lassen, dass diese im Einklang mit dem ambitionierten 1,5 Grad-Ziel des Pariser Abkommens stehen. Dies gilt sowohl für das kurzfristige Ziel für das Jahr 2032 als auch für das langfristige Ziel der Netto-Null-Emissionen bis zum Jahr 2045 nach SBTi.
In einem ersten selbst gesteckten Zwischenziel möchte thyssenkrupp Steel bis zum Jahr 2030 die Emissionen aus Produktion und Prozessen im eigenen Unternehmen sowie die Emissionen aus dem Bezug von Energie gegenüber dem Referenzjahr 2018 um mehr als 30 Prozent senken.
Bereits seit vielen Jahren treiben wir systematisch die Verbesserung der Energie- und Klimaeffizienz unserer Produktion voran und entwickeln in Zusammenarbeit mit unseren Kunden effiziente Lösungen zur Reduktion von Treibhausgasen. Der Erfolg unserer Klimaanstrengungen wird regelmäßig auch extern bestätigt, so wird thyssenkrupp 2022 bereits zum siebten Mal in Folge auf der A-List des CDP geführt.
Prinzip 9: Lärm, Emissionen, Abwasser und Abfall
ResponsibleSteel™-zertifizierte Standorte vermeiden und reduzieren Emissionen und Abwässer, die negative Auswirkungen auf die Bevölkerung oder die Umwelt haben, entsorgen Abfälle gemäß der Abfallhierarchie und berücksichtigen die Auswirkungen der jeweiligen Entsorgungsmöglichkeiten über den gesamten Lebenszyklus.
Um unseren Umweltschutz kontinuierlich zu verbessern, lassen wir unser Umweltmanagementsystem seit mehr als 20 Jahren gemäß des internationalen Standards ISO 14001 durch unabhängige Dritte zertifizieren. Dieser internationale Standard umfasst alle relevanten Umweltaspekte - die Reduktion von Abwasser, Abfall, Luft- und Lärmemissionen ebenso wie die Umweltauswirkungen von unseren Produkten - und fordert die fortlaufende Verbesserung der Umweltleistung.
Prinzip 10: Verantwortung für Wasser
ResponsibleSteel™-zertifizierte Standorte zeigen einen verantwortungsvollen Umgang mit Wasser.
Für die Produktion von Stahl werden in verschiedenen Herstellungsstufen große Mengen Wasser benötigt. Wir haben einen Wasserbedarf von rund einer Milliarde Kubikmetern – davon werden aber nur drei Prozent als Frischwasser bezogen. Dies erreichen wir durch Wasserkreislaufsysteme, in denen das Wasser bis zu 40-mal genutzt wird, bevor es entweder verdunstet oder als gereinigtes Abwasser abgeleitet wird. Der verantwortungsvolle Umgang mit Wasser wird durch unseren Wasserwirtschaftsplan sichergestellt.
Prinzip 11: Biodiversität
ResponsibleSteel™-zertifizierte Standorte schützen und erhalten die biologische Vielfalt.
Wir haben uns in unserer Umwelt- und Energiepolitik dem Schutz der Biodiversität verpflichtet und wollen auch hier einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leisten.
Die Auswirkungen der Produktionsanlagen auf die Biodiversität und besonders schutzwürdige Gebiete werden im Rahmen von Neu- oder Umbauten mittels Umweltverträglichkeitsprüfung untersucht und wo nötig Maßnahmen zum Erhalt der Artenvielfalt umgesetzt.
Auch werden im Zuge von Biotopkartierungen die Tier- Pflanzenarten flächendeckend bewertet und dokumentiert.
Unser Werksgelände ist Heimat von Kaninchen und Fuchs, aber auch von gefährdeten Tieren wie dem Feldhasen. Um seltene Tierarten in ihrem Lebensraum zu unterstützen, werden daher unterschiedliche Maßnahmen umgesetzt. So wurden auf unserem Werksgelände beispielsweise Nistkästen für Falken, Uhu und Fledermäuse errichtet.
Prinzip 12: Stilllegung und Schließung
ResponsibleSteel™-zertifizierte Standorte minimieren nachteilige soziale, wirtschaftliche und ökologische Auswirkungen einer vollständigen oder teilweisen Stilllegung und Schließung des Standorts.