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Geht nicht, gibt es nicht


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thyssenkrupp Steel Europe AG

Kaiser-Wilhelm-Straße 100

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Digitale Werkzeuge richtig nutzen

CIO Dr. Kranz im Interview

Covid-19 hat das Schlaglicht auf die Digitalisierung unserer Gesellschaft geworfen. Wo steht thyssenkrupp Steel auf dem Weg in die digitale Zukunft?

Herr Dr. Kranz, Covid-19 hat unsere Arbeitswelt grundlegend verändert. Was davon wird bleiben?

Bezogen auf unser Unternehmen war die Pandemie ein Beschleuniger für mehr Kollaboration. Wir hatten bereits im September 2019 die Plattform Microsoft Teams eingeführt, damit Mitarbeitende über Büros und Standorte hinweg zusammen an Projekten arbeiten können. Covid-19 hat dann ab März 2020 einen kräftigen Schub erzeugt, ganz schnell in diese Welt einzusteigen. Innherhalb von zehn Tagen mussten von jetzt auf gleich zehnmal mehr Mitarbeitende von zu Hause aus arbeiten und mindestens die zehnfache Anzahl an Telefonaten und Videokonferenzen führen. Das hat alles ziemlich gut funktioniert, die befürchteten Produktivitätseinbußen sind ausgeblieben.

War die kulturelle Umstellung genauso einfach?

Natürlich braucht es ein kulturelles Umdenken. Wenn Teams nicht oder nur selten physisch zusammenarbeiten, stellt dies besondere Anforderungen an die Führungskräfte.Sie müssen aufmerksamer sein und aktiv auf Mitarbeitende zugehen, um im Austausch zu bleiben. Videokonferenzen sind in dieser Hinsicht zumindest dem Telefon überlegen. Die früheren kurzen Flur- und Kantinengespräche lassen sich allerdings nur bedingt ersetzen. Trotz dieser Herausforderungen ist es uns aber gut gelungen, große Teile unseres Tages- und Projektgeschäfts in den virtuellen Raum zu verlagern.

Worin sehen Sie einen Mehrwert der digitalen Kommunikation?

Der Austausch über eine Kollaborationsplattform ist offener und transparenter, weil alle Mitglieder eines Projektteams gleichermaßen einbezogen sind. Das führt dazu, dass Kollegen mehr relevantes Wissen teilen, und damit auch besser arbeiten können.

Ein Schritt zu mehr Innovation?

Innovation entsteht ja vor allem durch freien Austausch, durch die Integration von unterschiedlichen Perspektiven und durch eine klare Zielsetzung. Zusätzlich kann eine agile Arbeitsweise dazu beitragen, digitale Werkzeuge richtig zu nutzen. Vielleicht ist es auch umgekehrt, und das Werkzeug fördert die Agilität. In jedem Fall gehört beides zusammen. Plakativ ausgedrückt: Ohne die richtige Arbeitsweise bleibt der Computer eine Schreibmaschine.

Apropos, Agilität: Was genau verstehen Sie darunter? Und arbeiten Sie selbst agil?

Agilität bedeutet im Grunde nichts anderes, als selbstorganisiert auf ein Ziel hinzuarbeiten. Wir definieren Projektteams und vereinbaren Ziele, die bis zu einem bestimmten Zeitpunkt erreicht sein sollen. Und ja, so arbeiten wir auch in unseren strategischen Bereichen, im Kleinen wie im Großen. Mal geht es dabei um den Rollout eines Systems, ein anderes Mal um das übergeordnete Ziel, die Kundenzufriedenheit in einem spezifischen Bereich zu erhöhen. Agilität zielt darauf ab, Menschen auf eine Aufgabe und auf ein Ziel zu fokussieren. Das erhöht nicht nur die Produktivität, sondern führt auch dazu, dass die Arbeit als sinnstiftender wahrgenommen wird. Klar ist aber auch: Um unsere gesamte Hütte zu digitalisieren, müssen die Etappenziele sehr deutlich umrissen sein. Hier liegt auch mein persönlicher Beitrag zur Agilität.

Bitte geben Sie uns einen Einblick, woran Sie gerade arbeiten…

In der Strategie der digitalen Transformation besteht ein zentrales Ziel darin, die Steuerung von Prozessen zu optimieren. Eine Grundidee dabei ist, aus Daten zu lernen, um bestimmte Sachverhalte besser vorherzusagen und Entscheidungsträger gezielt zu unterstützen. Die Frage ist also, wie wir mit unserem Datenschatz umgehen. Wir haben unzählige Daten. Aus der Sensorik, aus Prozessen und aus externen Datenquellen. Konkret arbeiten wir zum Beispiel mit unserem Transportpartner an einem unternehmensübergreifenden Material-Tracking. Auf diese Weise können wir unseren Kunden künftig verbindlich sagen, wo sich ihre Bestellung befindet und wann sie ankommt. Wir arbeiten auch sehr intensiv am Thema der Digitalen Zwillinge , und zwar genau dort, wo es aus dem Business heraus Sinn macht.

Schauen Sie mit uns ins Jahr 2030. Was an unserer täglichen Arbeit wird sich fundamental geändert haben?

Wir werden definitiv mehr digitale Werkzeuge zur Unterstützung haben. An der Kundenschnittstelle, für die Zusammenarbeit, in den Prozessen und für Entscheidungen. Künstliche Intelligenz (KI) wird in Bereichen angewendet, die wir uns aktuell noch nicht vorstellen können. Ein digitaler Zwilling kann komplexe Herausforderungen besser bewältigen als aktuelle Systeme. Und natürlich werden wir darüber diskutieren, was dieses neue Nutzenpotential für uns als Unternehmen, für unsere Kunden und für die Gesellschaft bedeutet. Die Zukunft wird in jedem Fall spannend und wir sind bereit, sie aktiv mit zu gestalten..

Herr Dr. Kranz, vielen Dank für das Gespräch!

Agil: neue Wege der Zusammenarbeit

Agile Zusammenarbeit

Digital zu sein bedeutet für uns, eine experimentierfreudige Denkweise zu ermöglichen: Testen, lernen und sich weiterentwickeln, je nachdem, was für die Hütte am besten ist. So zeichnet sich unsere digitale Zusammenarbeit dadurch aus, dass nicht mehr einzelne Mitarbeiter von Anfang bis Ende eine Lösung entwickeln, sondern dass eine Lösung kontinuierlich und im Austausch mit anderen aus einem großen Netzwerk weiterentwickelt wird. Wir arbeiten agil in kleineren Teams, um schneller und flexibler zu sein und so erste Lösungen zu finden, die mit zeitnahem Feedback von Fachbereichen und Kunden getestet und verbessert werden können.

Unsere digitale Kultur befähigt uns, schneller Ergebnisse zu liefern. Sie legt Wert auf Aktion. Planung und Entscheidungsfindung haben wir dabei von einem langfristigen auf einen kurzfristigen Fokus verlagert. Wir haben alle Mitarbeiter mit Methoden und Vorgehensweisen ausgestattet, damit sie vernetzter arbeiten, bereichsübergreifend lernen und allgemein innovativer sein können. Die wichtigsten Bausteine auf dem Weg zu dieser neuen Zusammenarbeit waren unsere Digital Labs, unsere smart steel natives community und das smart steel pioneers Programm.

Digital Lab: Neue Ideen für die Hütte

Digital Labs wandeln Digitalisierung in etwas Greifbares um. Sie sind als agiles Arbeitsmodell und schnelle Methode hüttenweit bekannt und etabliert, um neue Ideen in einem experimentellen Umfeld auszuprobieren. Mitarbeiter wenden sich mit ihren innovativen Ansätzen direkt an uns. In den Labs können sie gemeinsam mit anderen Prototypen entwickeln und bewerten. Erfolgreiche Themen werden vorangetrieben. Die, die sich als unrealistisch herausstellen oder deren Mehrwert zu gering ist, werden konsequent beendet oder pausieren.

Digital Lab als smarte Lösung von Steel

Vitual Engineering

Neben den großen Vorhaben zeigt die Digitalisierungslandkarte von thyssenkrupp eine Vielzahl an kleineren Projekten: Sie schließen Digitalisierungslücken in der Logistik, optimieren die Instandhaltung und zahlen letztlich darauf ein, dass Aufträge zügig und effizient bearbeitet werden. Für das Team „Digital Innovation“ bergen die Werksgelände mit ihren weit verzweigten Schienennetzen, den Rohstoffhäfen und Materiallägern viel Potenzial zur Digitalisierung. In so genannten „Digital Labs“ entwickeln die Speziaisten gemeinsam mit und für Kollegen aus den jeweiligen Fachbereichen innerhalb weniger Wochen anfassbare Prototypen: Lösungen, die konkrete Herausforderungen adressieren und den Arbeitsalltag erleichtern. Entstanden ist so beispielsweise eine App zum mobilen Bestandsmanagement von Stahlschrott oder eine Track-and-Trace-Lösung, über die sich der aktuelle Standort der Kohle- und Erzlieferungen aus Rotterdam in Echtzeit abrufen lässt. Mehr als 20 solcher Lösungen hat das junge Team in den vergangenen drei Jahren entwickelt. Auch die Augmented-Reality-Anwendung „smart insight“, die es Instandhaltern per virtuellem „Röntgenblick“ ermöglicht, ins Innere einer Maschine zu schauen, wurde im Lab bis zum ersten Anwendungsfall vorangetrieben „Die Entwicklungsphase ist mit zwei bis vier Wochen recht kurz, aber auch sehr intensiv. Es wird viel diskutiert. Dabei entsteht oft eine ungeheure Dynamik. Am Ende dieser Phase findet man das entwickelte Produkt meist so gut, dass man gerne weiter an ihm arbeiten würde“, erzählt Tim Rupp. Gemeinsam mit Tobias Eckhoff gehört er zum Kernteam der Digital Labs. „Wir arbeiten sehr eigenständig und kommen gleichzeitig mit nahezu allen Bereichen aus unserem Unternehmen in Kontakt“, so Tobias Eckhoff. „Einerseits sind wir IT-Experten, andererseits Change-Manager und Kulturbotschafter. Unsere Aufgabe ist es auch, mehr und mehr Kollegen für Digitalisierungsthemen zu begeistern.“

Die digitale Community wächst

Die digitale Transformation betrifft jeden Mitarbeiter. Deswegen fördert thyssenkrupp Steel die Vernetzung von Digitalexperten und -interessierten im Unternehmen.

  • smart steel Natives
    Eines dieser offenen Netzwerke ist die smart steel natives Community, der sich inzwischen rund 500 Mitarbeiter angeschlossen haben. Sie treffen sich regelmäßig, um eigene Digitalisierungsprojekte vorzustellen, sich auszutauschen und mit neuen Anregungen Veränderungen in ihrem spezifischen Bereich anzustoßen. Auf einer der letzten Veranstaltungen ermutigte Stahlchef Bernhard Osburg die Mitarbeiter in seinem Eröffnungsvortrag dazu, der Digitalisierung mit einem offenen Blick für Chancen und Machbarkeit zu begegnen.
  • smart steel Pioneers
    Mitarbeiter mit neuen Ideen für digitale Lösungen, Methoden oder Geschäftsmodelle erhalten in diesem Programm die Chance, ihre Projekte in einer Start-up Umgebung zu entwickeln – ohne feste Strukturen oder Hierarchien.
  • smart steel digital Talents
    Das Programm ergänzt eine klassische Ausbildung um ein berufsbegleitendes Studium und ein vertiefendes on-th-job Training. In nur dreieinhalb Jahren wird ein Digital Talent verschiedene IT-Abteilungen erleben, eine Ausbildung als IT-Kaufmann/-frau, FachinformatikerIn oder SystemintegratorIn abschließen und ein Bachelor-Studium der Wirtschaftsinformatik oder Informatik absolvieren. Mehr Infos: https://karriere.thyssenkrupp-steel.com/de/karriere/
  • weitere Communities
    Die Veranstaltungsreihe Learn-Share-Inspire vermittelt Wissen über inspirierende Vorträge. Darüber hinaus kommen in regelmäßigen Abständen weitere Communities mit Digitalfokus zusammen, beispielsweise auf dem Extended-Reality- oder Big-Data-Day.

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Volker Lang

Head of Digital Transformation & Innovation

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Marcus van Marwick

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