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galfan® – ausgezeichneter Korrosionsschutz und hervorragende Umformeigenschaften

Zink-Aluminium-beschichtetes Feinblech galfan® für Konstruktionsteile im Automobilbereich wie bespielsweise Motorengehäuse. Quelle: PWO AG

Zink-Aluminium-beschichtetes Feinblech (ZA) galfan® von thyssenkrupp Steel ist ein Qualitätsfeinblech, das durch einen dichten, gleichmäßigen, fest haftenden Überzug aus ca. 95 % Zink und etwa 5 % Aluminium gegen Korrosion geschützt wird.

Auf Grund der besonders hohen Korrosionsbeständigkeit kann Zink-Aluminium-beschichtetes Feinblech galfan® für eine Vielzahl von Konstruktionsteilen im Automobilbereich wie beispielsweise Ölfiltergehäuse, Elektromotorengehäuse von Wischermotoren und Airbaggehäuse eingesetzt werden.

Zink-Aluminium-beschichtetes Feinblech galfan® ist in verschiedenen Güten von Tiefziehstählen, Baustählen und mikrolegierten Stählen lieferbar. Darüber hinaus bieten wir galfan® mit unterschiedlichen Auflagen je Seite an.

Bestens zu verarbeiten

Motorengehäuse für Scheibenwischer (Bildquelle: Bosch)
galfan®-beschichtetes Feinblech für Motorengehäuse von Scheibenwischern.

Ein besonderes Merkmal ist außerdem, dass eine intermetallische Phase zwischen Stahluntergrund und Überzug entweder sehr dünn ist oder zum Teil völlig fehlt, weshalb galfan® ein ausgezeichnetes Umformvermögen bietet. Daher ist ZA-beschichtetes Feinblech auch hervorragend für Profile mit engen Radien geeignet.

Lieferbare Stahlsorten

Tiefziehstahl
DIN EN 10346

OBERFLÄCHENVEREDELUNG
Stahlsorte ZA
DX51D
DX52D
DX53D
DX54D
DX56D

Schmelztauchveredelter Baustahl
DIN EN 10346

OBERFLÄCHENVEREDELUNG
Stahlsorte ZA
S220GD
S250GD
S280GD
S320GD
S350GD
S390GD
S420GD
S450GD

Hochfester IF-Stahl
DIN EN 10346

OBERFLÄCHENVEREDELUNG
Stahlsorte ZA
HC220Y / HX220YD

Mikrolegierter Stahl
DIN EN 10346

OBERFLÄCHENVEREDELUNG
Stahlsorte ZA
HC260LA / HX260LAD
HC300LA / HX300LAD
HC340LA / HX340LAD
HC380LA / HX380LAD
HC420LA / HX420LAD

Serienfertigung
Auf Anfrage

Toleranzen
Die Grenzabmaße und Formtoleranzen entsprechen der Vorgabe der DIN EN 10143.

Oberflächen

Lieferbare Oberflächenveredelungen, schmelztauchveredelt

Mindestauflage zweiseitig [g/m2] Auflage je Seite an Einflächenprobe [μm]
Auflage Spezifikation Dreiflächenprobe Einzelflächenprobe Dicke Typische Dicke
ZA95 DIN EN 10346 95 80 5 – 12 7
ZA130 DIN EN 10346 130 110 7 – 15 10
ZA185 DIN EN 10346 185 150 10 – 20 14
ZA200 DIN EN 10346 200 170 11 – 21 15
ZA255 DIN EN 10346 255 215 15 – 27 20
ZA300 DIN EN 10346 300 255 17 – 31 23
Weitere Auflagen und unterschiedliche Auflagen je Seite sind nach Vereinbarung lieferbar.

Beschichtungsverfahren
Ebenso wie feuerverzinktes Feinblech wird auch Zink-Aluminium-beschichtetes Feinblech galfan® kontinuierlich im Durchlauf (Ofen, Metallbad) hergestellt.

Oberflächenarten
galfan®-beschichtetes Feinblech ist in der Oberflächenart A (Normale Oberfläche), B (Verbesserte Oberfläche) und C (Beste Oberfläche) nach DIN EN 10346 lieferbar.

Oberflächenbehandlungen
Folgende Oberflächenbehandlungen stehen zur Verfügung: U1 (Ohne Oberflächenbehandlung), O (Geölt), C (Chemisch passiviert), CO1 (Chemisch passiviert und geölt) und S (Versiegelt).

Rauhheit
Die Einstellung einer bestimmten Rauheit ist nach vorheriger Absprache möglich.

Lackieren
galfan® verfügt über eine hohe Lackhaftung und lässt sich insbesondere sehr gut organisch lackieren. Alle bekannten organischen Beschichtungsverfahren können grundsätzlich eingesetzt werden. Im lackierten Zustand bietet galfan® einen besonders hohen Korrosionsschutz.

1 Auf Anfrage

Verarbeitung von galfan®-beschichtetem Stahl

Umformen

Alle im Kaltfeinblechbereich bekannten Formgebungsverfahren lassen sich grundsätzlich auch auf galfan®-beschichtete Feinbleche anwenden, wenn Werkzeuggeometrie und -oberfläche entsprechend abgestimmt werden. Die Art der Verzinkung (Beschichtung) von Feinblechen in Verbindung mit der Oberflächentopografie hat einen entscheidenden Einfluss auf die Tribologie des Umformprozesses.

Kennzeichnender Parameter ist die Reibzahl μ. Bei thyssenkrupp Steel wird die Reibzahl mit Hilfe des Streifenziehversuches zwischen planparallelen Werkzeugen ermittelt. Der Streubereich resultiert aus den unterschiedlichen Ölauflagen und dem Rauheitsspektrum. Bei einer Materialumstellung im Presswerk von einer anderen Oberflächenausführung (Beschichtung) auf Zink-Aluminium-beschichtetes Feinblech muss ggf. der Platinenzuschnitt, die Niederhalterkräfte oder die Geometrie der Ziehleiste an das Einlaufverhalten des Materials im Flanschbereich angepasst werden.

Zur Vermeidung von Abrieb aus dem Überzug sollte die Werkzeugoberfläche im Bereich des Niederhalters, der Ziehleisten und der Ziehradien riefenfrei sein. Die Bearbeitungsrichtung bei Schlichten der Werkzeugflächen ist in Fließrichtung des Materials auszuführen. Geschweißte Reparaturstellen sind sorgfältig nachzuarbeiten. Als Richtwert sind in kritischen Bereichen Rz-Werte von ca. 1.6 μm (entspricht Ra von ca. 0.15 μm) anzustreben. Zusätzlich sollten die Werkzeugoberflächen gehärtet bzw. plasmanitriert sein, um die Adhäsionsneigung zu reduzieren.

Versiegelte Oberflächen lassen sich bei einfachen Umformoperationen vollständig trocken umformen, wenn die aktiven Werkzeugoberflächen entsprechend poliert sind.

Verarbeitungshinweise zum Fügen

Alle thermischen und mechanischen Fügeverfahren sowie das Kleben und Dichten sind anwendbar, jedoch erfordern die besonderen Eigenschaften des galfan®-Überzugs bei einigen Fügeverfahren eine Anpassung der Verarbeitungsparameter gegenüber unveredeltem Kaltfeinblech. Oberflächenschonende, d. h. die korrosionsschützenden Eigenschaften des Überzugs weitgehend erhaltende Fügeverfahren wie Clinchen und Kleben gewinnen zunehmend an Bedeutung.

Widerstandspunkt-, Buckel- und Rollennahtschweißen sind die bevorzugten Schweißverfahren. Sie bieten die Vorteile guter Automatisierbarkeit, geringen Oberflächenschädigungen und Bauteilverzuges sowie des Verzichtes auf Schweißzusatzwerkstoffe. Dabei ist zu beachten, dass die durch den Überzug bewirkten geringeren Übergangswiderstände und die erforderliche höhere Elektrodenkraft einen gegenüber unbeschichtetem Kaltfeinblech angehobenen Schweißstrom erfordern.

Die Elektroden sind intensiv zu kühlen, da ihre Anlegierungsneigung mit dem galfan®-Überzug groß ist. Mit den zum Widerstandspunktschweißen bevorzugt eingesetzten Elektroden aus CuCrZr können auch ohne Nachfräsen der Elektroden durch Steppersteuerung des Schweißstroms hohe Elektrodenstandmengen erzielt werden. Beim Rollennahtschweißen erfordert die Anlegierung der Elektroden eine häufige Reinigung der Rollen. Das Buckelschweißen ist bei galfan® problemlos einsetzbar, vorausgesetzt, dass Buckelgeometrie und Schweißparameter in engen Grenzen konstant gehalten werden.

Die für unbeschichtetes Kaltfeinblech gängigen Verfahren Laserstrahlschweißen, Metallaktivgasschweißen (MAG), Wolframinertgas-/Plasmaschweißen (WIG/Plasma) können auch bei galfan® eingesetzt werden. Beim Fügen im Überlappstoß ist aber gerade bei dem Metallaktivgasschweißen durch die fehlende Entgasungsmöglichkeit mit Hohlräumen zu rechnen.

Eine hervorragende Alternative bietet hierfür das Lichtbogenlöten (MIG-/Plasma-/WIG-Löten) mit Kupferloten im Bördelstoß bzw. Überlappstoß. Da der niedrigschmelzende Überzug im Bereich der Fügestelle verbrennt und somit der Korrosionsschutz im diesem Bereich gemindert wird, sind Verfahren vorzuziehen, die vergleichsweise geringe Wärme in das zu fügende Teil einbringen. Dabei lässt eine – im Vergleich zu Kaltfeinblech – geringere Schweißgeschwindigkeit die Schmelze besser entgasen, wodurch auch Poren vermieden werden. Die günstigsten Ergebnisse werden bei Stumpfstoß-Verbindungen erzielt.

Beim Schweißen von galfan® ist die Entstehung von Schweißrauchen unvermeidbar. Die Menge der Rauche ist u. a. abhängig von der Überzugsdicke und dem Schweißverfahren. Generell wird eine gute Arbeitsplatzbelüftung empfohlen, in besonderen Fällen ist eine Absaugung der Schweißrauche direkt am Entstehungsort angeraten.

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