In den ersten zehn Jahren ihres beruflichen Werdegangs – insbesondere in den beinahe sechs Jahren, in denen sie thyssenkrupp in Brüssel vertrat, habe sie vielleicht mit einer Handvoll Frauen zusammengearbeitet. „Das politische Brüssel war damals noch fest in der Hand von Männern, beschreibt Reus die damalige Situation bildlich. Am Standort Duisburg ist das aber anders: In der Abteilung von Sandra Reus liegt der Frauenanteil bei über 40 Prozent.
Ein Muss im Konzern: Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Aber was muss von Seiten der Politik und Unternehmen getan werden, um das Thema Gleichberechtigung voranzutreiben? Wenn es die Arbeitsplatzgestaltung zulässt, sind vor allem flexible Arbeitsmodelle besonders wichtig. Es gilt, die Frauen und Männer dabei zu unterstützen, Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren, meint Sandra Reus. „Die thyssenkrupp Steel Europe AG hat da gerade einen großen Schritt gemacht und eine Betriebsvereinbarung zum mobilen Arbeiten verabschiedet. Dieser Weg sollte konsequent weiter beschritten werden. Ich werde jedenfalls von dieser Möglichkeit Gebrauch machen.“
thyssenkrupp arbeitet stets daran den Frauenanteil im Konzern zu steigern: Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf steht deshalb ganz oben auf der Prioritätenliste. Mit Angeboten wie dem Eltern-Kind-Office, der Betriebseigenen Kita sowie Dienstleistern für Kinderbetreuung wie famplus oder Hotlines für Angehörigenpflege und psychosoziale Hilfe werden Frauen und Männer im Unternehmen weltweit unterstützt. Außerdem wird darauf geachtet, dass Frauen in den Talentpools ebenso repräsentiert sind wie Männer und sie in Besetzungsprozessen angemessen und fair berücksichtigt werden.
Das Ziel des Diversity-Managements des Konzerns: Bis 2026 sollen 17 Prozent der Führungspositionen bei thyssenkrupp durch Frauen besetzt sein. Gegen Ende des letzten Jahres lag diese Zahl bei 14,6 Prozent.
Sandra Reus ist sich sicher, um etwas zum Positiven für Frauen zu bewegen, müssen auch Männer die Möglichkeit haben, sich für Elternzeit zu entscheiden.
Von der Kinderbetreuung, die thyssenkrupp für die Belegschaft anbietet, hat auch Sandra Reus profitiert. Am Standort Duisburg eröffnete die Betriebs-Kita „Stahlsternchen“ gerade, als ihr eigenes Kind das Kita-Alter erreichte. „Die Betreuungszeiten von 7.00 Uhr bis 18.00 Uhr sind sensationell, der Betreuungspersonalschlüssel und die kleinen Gruppen ebenso. Das hat mir nach meiner Elternzeit guten Gewissens den schnellen Wiedereinstieg in die Vollzeitbeschäftigung ermöglicht“, erinnert sie sich zurück. Aktuell nutze sie zudem die Möglichkeit, mobil zu arbeiten.
„Letztendlich profitieren ja alle von diesen Lösungen“, erklärt Sandra Reus: „Das Unternehmen, weil ich mich voll auf meine Arbeit konzentrieren kann und ich, weil mir die idealen Rahmenbedingungen gegeben sind.“