Als ein Messverfahren zur Bestimmung der chemischen Zusammensetzung spielt GD-OES seine Stärken immer dann aus, wenn es um eine zuverlässige Analyse der Materialzusammensetzung direkt an Produktionsanlagen geht. Die Integration in den laufenden Betrieb stellte sich Ende der 1990er-Jahre jedoch als große Herausforderung dar: Mehrere Monate intensive Zusammenarbeit zwischen Produktionsmitarbeitern, Entwicklern und Systemherstellern waren nötig, um das hochkomplexe System zur vollen Zufriedenheit aller Beteiligten ans Laufen zu bekommen.
GD-OES: Von Finnentrop in die Welt
2024 ist die GD-OES-Technologie weiterhin in unterschiedlichen Produktionsstätten von thyssenkrupp Steel im Einsatz, darunter FBA 3 und FBA 10. „Das System hat im vergangenen Vierteljahrhundert eine bemerkenswerte entwicklungstechnische Evolution durchlaufen und sich von einer Vielzahl an manuellen Prozessen hin zu einer vollständig automatisierten Methode entwickelt“, so Thomas Brixius, Entwickler und Senior Expert Oberflächenanalyse und Laborkoordination bei thyssenkrupp Steel. Damit hat nicht nur die Genauigkeit und Zuverlässigkeit der Messergebnisse zugenommen, sondern auch die Effizienz in der Optimierung von Produktionsvorgängen. Insbesondere durch die Prozessautomatisierung entfallen viele manuelle Arbeitsvorgänge , was zu erheblichen Zeit- und Kosteneinsparungen geführt hat.
Stück für Stück hat sich die GD-OES-Technologie in Produktionsbereichen der Industrie verbreitet und etabliert: Mittlerweile wird sie von vielen Unternehmen weltweit als Standardverfahren in der Materialanalyse eingesetzt. Der flächendeckende Einsatz an den Produktionsanlagen von thyssenkrupp Steel wurde aber erst durch die Entwicklung einer eigenen Software zur Bedienung und Kontrolle der GD-OES-Systeme möglich, die eine einfache und sichere Bedienung durch das Anlagenpersonal gewährleistet. Findige Entwickler verfeinern die Messtechnik dabei kontinuierlich im Detail. Roger Hannig: „Wir bei thyssenkrupp Steel entwickeln die Technologie für unsere Zwecke kontinuierlich weiter. So können beispielsweise neue oder geänderte Produkte an den Produktionsanlagen durch die GD-OES-Analyse untersucht und die Entwicklung begleitet werden.“
Innovationsgeist der nächsten Generation
So wie die Messtechnik voranschreitet, müssen sich auch die Menschen, die mit ihr arbeiten, stetig fachlich weiterbilden. Um dabei einen nahtlosen Übergang zwischen den Experten-Generationen zu gewährleisten, wurde das Duo aus Thomas Brixius und Roger Hannig, das die Einführung von GD-OES in Finnentrop federführend verantwortete, jetzt mit Juan Müller aus der Oberflächenanalytik zum Trio ergänzt. „Unsere jungen Kollegen wie Juan Müller bringen ihr Fachwissen, ihre Expertise und ihre Leidenschaft für Innovationen ein, um die Technologie kontinuierlich zu verbessern und den Bedürfnissen unserer Kunden gerecht zu werden“, erklärt Thomas Brixius, der GD-OES stark mit der Zukunft von thyssenkrupp Steel verknüpft: „Die Messtechnologie wird zweifellos eine Schlüsselrolle bei der Optimierung unserer Pro-duktionsprozesse spielen und dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit sowie den Erfolg von thyssenkrupp Steel langfristig zu sichern.“