Der benötigte Werkstoff musste hohe Ansprüche erfüllen: sehr enge Dickentoleranzen aufweisen, mit allen konventionellen Verfahren schweißbar sein, Leichtbaupotenzial sowie gleichmäßige mechanische Eigenschaften über die gesamte Bandlänge besitzen. Davon erfuhr Ralf Schumann, Vertriebsmitarbeiter bei thyssenkrupp Materials Processing Europe (MPE) in Radebeul. Von dort bezieht FlammMotec einen Großteil ihres Vormaterials, produziert daraus Automobilkomponenten. Darüber hinaus wird der Spezialist für Stanz- und Ziehteile über das Service-Center von thyssenkrupp Materials Processing Europe in Krefeld beliefert sowie aus dem Stahlbereich.

Mit Achim Peuster, dem zuständigen technischen Kundenberater bei Steel, organisierte Schumann einen Termin, um sich bei FlammMotec vor Ort zeigen zu lassen, welche Schwierigkeiten in der Fertigung bestehen. „Das ist Teil unseres Serviceangebots“, sagt Peuster. „Wir überlegen gemeinsam, wo wir unsererseits bei der Herstellung des Materials etwas optimieren können, aber auch, wo sich beim Kunden etwas im Prozess verbessern lässt.“
Eine wichtige Hilfe war die detaillierte Dokumentation, die FlammMotec den thyssenkrupp Experten zur Verfügung stellen konnte. „Wir haben für alle getesteten Stahlgüten jeden Arbeitsschritt der Produktion notiert und kommentiert“, sagt Geschäftsführer Dirk Ermster. „Was gut oder schlecht zu verarbeiten war und wo es Ungenauigkeiten gab.“ So war es möglich zu prüfen, was sich im technischen Bereich bei der Herstellung verbessern ließe. Im Laufe der Entwicklung wurde klar, dass hier nur eine spezielle Produktausführung wie scalur® infrage käme.
Kontinuität zahlt sich aus

Für Frank Reichmann ist der Werkstoff ein Glücksfall, denn die Fertigungstoleranzen der Autohersteller sind minimal und genau hierauf zielt das Produkt ab. „Wir benötigen einerseits eine bestimmte Dickentoleranz für die Verarbeitung, andererseits wird sie vom OEM so gering wie möglich vorgegeben, um auch dort Prozessschwankungen auszuschließen.
Diese engen Toleranzen kann für unseren Auftrag nur das Produkt scalur® erfüllen.“ Kein Material von der Stange und nicht gleichzusetzen mit Normalgüten. Das hat seinen Preis. „scalur® wird höchsten Ansprüchen gerecht – und speziell für unsere Zwecke von thyssenkrupp sogar modifiziert“, so Reichmann. Die Kontinuität in der eigenen Fertigung ist es dem Einkaufsleiter wert.
Ein Erfolg, der auch auf die intensive Betreuung durch thyssenkrupp Materials Processing Europe in Radebeul zurückzuführen ist. Seit rund fünf Jahren ist das Stahl-Service-Center für FlammMotec viel mehr als nur Spaltbandlieferant oder Materialdisponent. Reichmann: „Mit den Mengen, die wir als Mittelständler abnehmen, sind wir ein vergleichsweise kleines Licht. Herr Schumann und seine Kollegen vertreten uns im thyssenkrupp Konzern. Vor allem, wenn es um Sonderwünsche geht. Herr Schumann weiß, wen er auf Werksseite ansprechen muss, welche Entwicklungsoptionen es gibt.“ Für Geschäftsführer Dirk Ermster ist die hohe Prozesssicherheit, die sein Unternehmen gewonnen hat, das Entscheidende bei dieser gemeinsamen Entwicklung.