Fachpresse, Tagespresse, 12.06.2014, 11:45
Mitarbeiter von ThyssenKrupp Steel Europe in Duisburg erhält internationalen Stahlpreis
Für die Forschungen im Rahmen seiner Dissertation erhält Dr. Michael Skorianz, Mitarbeiter der ThyssenKrupp Steel Europe AG in Duisburg, den diesjährigen „Korf Award for Young Excellence“. Die Auszeichnung wird an herausragende Nachwuchswissenschaftler im Bereich der Eisen- und Stahlherstellung verliehen. Die Preisverleihung findet am 17. Juni während der Konferenz „Steel Success Strategies“ in New York statt. „Es ist nicht alltäglich und macht uns daher umso stolzer, dass einer unserer jungen, hochqualifizierten Mitarbeiter mit einem solch renommierten, internationalen Preis geehrt wird“, so Dr. Arnd Köfler, Leiter Rohstahl bei ThyssenKrupp Steel Europe. „Wir freuen uns, dass Dr. Skorianz sein Potenzial jetzt in unserem Unternehmen weiter entwickeln kann.“
Wie lässt sich die Leistung bei der Eisenerzeugung steigern – und dabei gleichzeitig noch Energie einsparen? Das untersuchte Dr. Skorianz während seiner Doktorarbeit an der Montanuniversität Leoben in Österreich, in einem gemeinsamen Projekt mit einem Anlagenbauer und einem asiatischen Stahlhersteller. Dass dies generell möglich ist, hat der junge Österreicher in seiner Doktorarbeit erstmals wissenschaftlich belegt – und damit die Grundlage gelegt für eine Technik, die bereits bei der Entwicklung und Errichtung einer neuartigen Wirbelschicht-Anlage berücksichtigt worden ist.
„Durch die Ergebnisse der Forschungsarbeit ist eine erhebliche Leistungssteigerung und Energieeinsparung möglich“, fasst Dr. Skorianz zusammen. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit: Die Untersuchung verschiedener Eisenerze, die auf dem Markt erhältlich sind. Welche eignen sich am besten für die Eisenherstellung unter diesen Bedingungen? Auch diese Ergebnisse fließen bereits in die Produktion ein und liefern einen wichtigen Beitrag für andere auf Wirbelschicht-Technologie basierende Verfahren. „Die große Herausforderung“, sagt Skorianz, „war nicht nur die wissenschaftliche Arbeit an sich, sondern auch die Koordination der komplexen Abläufe, um zu interpretierbaren Ergebnissen zu kommen.“
Ausgezeichnet mit dem „Willy Korf Award for Young Excellence“
Begeistert von dieser Arbeit zeigten sich nicht nur die Industriepartner, sondern auch das Komitee der „Willy Korf Stiftung“: Am 17. Juni verleiht sie den diesjährigen Award auf der Konferenz „Steel Success Strategies“ in New York an Dr. Skorianz und ehrt ihn damit für seine Forschungsarbeiten während der Dissertation. Der Preis wird jährlich an fähige Köpfe in der Stahlbranche vergeben – im Gedenken an den „badischen Stahlbaron“ Willy Korf. Nachdem Korf die Stahlkonzerne an der Ruhr und der Saar das Fürchten lehrte, baute er ein globales Stahl-Imperium auf, ehe er 1990 bei einem Flugzeugunglück ums Leben kam.
„Stahlkocher“ bei ThyssenKrupp Steel Europe
Seit November 2013 arbeitet Dr. Skorianz bei ThyssenKrupp Steel Europe. Hier ist der 32-jährige mitverantwortlich für Prozessentwicklung und Prozessoptimierung in der Stahlproduktion. Wie lassen sich die Qualität des Stahls und die Prozesse verbessern? Auch hat er die Projektleitung seitens ThyssenKrupp zur Optimierung des Pilotprojektes „HIsarna“ übernommen – ein Schmelzreduktionsverfahren zur direkten Gewinnung von Roheisen aus Feineisenerzen und Kohle, das gemeinsam mit den namhaften europäischen Stahlunternehmen zur industriellen Reife gebracht werden soll.
„Den ersten Kontakt zu ThyssenKrupp bekam ich früh, genauer gesagt bereits während meines Studienjahres an der RWTH Aachen. Ein vertiefter Kontakt entstand allerdings erst während meiner Zeit am Institut für Eisen- und Stahlmetallurgie der Montanuniversität Leoben“, erzählt der stolze ThyssenKrupp-Mitarbeiter. Denn ThyssenKrupp sponserte die Hauptexkursion des Instituts nach Brasilien, die Dr. Skorianz seitens der Universität gemeinsam mit Eliezer Dias von ThyssenKrupp Steel Europe mit organisierte. Aus der weiteren Zusammenarbeit zwischen dem Unternehmen und der Universität resultierte 2012 ein Abkommen, mit dem Ziel der wissenschaftlichen Kooperation und Förderung der jungen Ingenieure. Daneben war Dr. Skorianz auch international sehr aktiv: der „Weltenbummler“ absolvierte diverse Auslandseinsätze in Brasilien, Rumänien und Kanada und präsentierte seine Arbeiten auf einschlägigen Konferenzen weltweit.