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„Weißblech hat bei Nachhaltigkeit und Recycling die Nase vorn“:
Interview mit thyssenkrupp Rasselstein-CEO Clarissa Odewald

Clarissa Odewald

Clarissa Odewald führt seit Juli 2024 mit thyssenkrupp Rasselstein einen der größten Verpackungsstahlhersteller Europas. Im Interview zieht die CEO eine erste Bilanz und spricht über kommende Chancen und Herausforderungen.

Frau Odewald, wenn Sie auf Ihre ersten 100 Tage als CEO von thyssenkrupp Rasselstein zurückblicken: Wie sind Sie in der neuen Rolle angekommen und was nehmen Sie als erste Erkenntnisse bis hierhin mit?

Die ersten Wochen und Monate waren ungemein intensiv und geprägt von vielen wertvollen Gesprächen. Ich habe dazu unter anderem die Früh-, Tag- und Nachtschicht in der Produktion besucht, um mich persönlich vorzustellen und den direkten Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen zu suchen. Ähnlich habe ich es mit den Mitarbeitenden aus den verschiedenen Verwaltungsabteilungen gemacht. Herausgekommen sind sehr offene und ehrliche Dialoge über die Dinge, die bei uns gut laufen – aber natürlich auch über Punkte, wo wir uns noch verbessern können. Dazu kommt, dass mit der grünen Transformation und der Digitalisierung herausfordernde Veränderungsprozesse auf uns zukommen. Dafür müssen wir jetzt die richtigen Weichen stellen. Zum Beispiel, indem wir Prozesse innerhalb der Supply Chain und der Produktion automatisieren, die aktuell noch manuell stattfinden.

Mit Ihrer Nachfolge auf Dr. Peter Biele findet an der Spitze des Unternehmens ein Generationenwechsel statt. Wird sich die Zusammenarbeit mit Ihnen als CEO für die Kunden und Mitarbeitenden ändern?

Natürlich ist jeder Mensch einzigartig und hat seinen individuellen Stil. Ich bin mir aber sicher, dass sich hier grundsätzlich nicht viel ändern wird. Genau wie Dr. Peter Biele stehe ich für die kontinuierliche, vertrauensvolle und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit unseren Kunden; das ist das Fundament unseres gemeinsamen Erfolgs. Mit Blick auf unsere Mitarbeitenden ist es mir ein großes Anliegen, im Alltagsgeschäft sichtbar, nahbar und für alle Kolleginnen und Kollegen ansprechbar zu sein.

Das klingt sehr direkt und unkompliziert. Warum ist das so wichtig?

Mein Wunsch ist, dass wir als international agierender Verpackungsstahlhersteller weitsichtig und mit Bedacht handeln – aber eben auch agil und dynamisch agieren, wenn dies durch äußere Umstände erforderlich ist. Das ist angesichts der volatilen Märkte, in denen wir uns bewegen, von entscheidender Bedeutung. Deshalb habe ich stets ein offenes Ohr für gute Vorschläge und ermutige alle dazu, eigenverantwortlich Ideen zu entwickeln, die wir dann über kurze Entscheidungswege gemeinsam mutig umsetzen können.

Inwieweit kommt Ihnen die Erfahrung aus Ihren bisherigen Tätigkeiten im Einkauf und Vertrieb für das internationale Business von Rasselstein zugute?

Dass ich vor meiner neuen Funktion bereits drei Jahre lang den Übersee-Vertrieb von Rasselstein geleitet und mich mehr als ein Jahrzehnt mit der internationalen Beschaffung von Eisenerzen und Kokskohle, der Überseelogistik und der Vertriebssteuerung bei thyssenkrupp Steel beschäftigt habe, hilft schon sehr, da ich hierdurch ein breites Wissen über die Supply Chain erlangt habe. Allein, weil viele Kunden mich dadurch bereits gut kennen. Außerdem profitiere ich von der Arbeit auf internationalem Parkett, weil auch unser Geschäft viel globaler geworden ist. Hier kommt es teilweise auf wichtige Kleinigkeiten an: zum Beispiel, welche länderspezifischen Gepflogenheiten es in der Ansprache zu beachten gilt. Die Zusammenarbeit mit amerikanischen Unternehmen läuft hier ganz anders als mit asiatischen. Es ist enorm wichtig, sich an die unterschiedlichen Kulturen anzupassen, um erfolgreich zu sein.

Auch die eigene Unternehmenskultur scheint für Sie ein Erfolgsfaktor zu sein. Wie erleben Sie den besonderen Spirit in Andernach?

Tatsächlich haben wir bei thyssenkrupp Rasselstein eine einmalige Unternehmenskultur, die ich seit dem ersten Tag meiner Zugehörigkeit spüre. Gerade der Zusammenhalt innerhalb der Belegschaft – auch zwischen Produktion und Verwaltung – und die Identifikation mit dem Unternehmen sind bemerkenswert. Das ist etwas, worauf wir alle sehr stolz sind. Es kommt schließlich nicht von ungefähr, dass wir Mitarbeitende haben, die bereits in der dritten Generation bei uns sind.

Ist diese besondere Identifikation ein Faktor, der sich auch in der Performance niederschlägt?

Absolut. Meine Kolleginnen und Kollegen brennen für unsere Produkte und sind bereit, für die Kunden die Extrameile zu gehen. Das ist großartig zu sehen und genau der Spirit, den wir erhalten wollen, um künftig auch neue junge Mitarbeitende für uns zu gewinnen und bei uns zu entwickeln.

Weil Sie die Begeisterung für die eigenen Produkte ansprechen: Was sind aus Ihrer Sicht eigentlich die größten Stärken im Produkt- und Dienstleistungsportfolio von thyssenkrupp Rasselstein?

Zum einen stellen wir mit Weißblech ein hochinnovatives Produkt her, das im Vergleich zu anderen Verpackungsmaterialien mit Blick auf die Nachhaltigkeit und der Fähigkeit zum Recycling die Nase vorn hat. Dazu kommt ein umfassender Service, den viele unserer Wettbewerber so nicht anbieten: Wir gehen beispielsweise direkt zu unseren Kunden an die Anlagen und versuchen, gemeinsam vor Ort individuelle Lösungen zu erarbeiten. Zum Beispiel, wenn es darum geht, Dosen noch dünner zu machen. Oder wenn es um die Reduktion von Scope-3-Emissionen durch den Einsatz von CO2-reduziertem bluemint® Steel geht. Hier arbeitet unsere Technische Kundenberatung eng mit dem Vertrieb zusammen, um stets eine nahtlose Betreuung aus einer Hand zu gewährleisten.

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47166 Duisburg

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