Is it just the sheer size, or what are the particular challenges?
You have to remember that we are talking about a construction site that is as big as 40 soccer fields. We expect that at peak times there will be more than 2,000 people on the construction site in Duisburg in the future. There are bound to be hiccups here and there. In addition, we have to meet numerous requirements in order to obtain the necessary construction and operating permits for such a project. Unfortunately, this has taken a few extra months.
How difficult is it to integrate a construction project of this size into the existing steelworks complex?
The implementation on the factory premises in Duisburg presents us with the highest demands in various areas, such as planning, logistics, and safety. After all, the new direct reduction plant must be seamlessly integrated into existing production processes, supply lines, and infrastructure—this is technically highly demanding and requires precise coordination across all trades.

The DR plant was supposed to start operating in 2027, but due to various complex challenges, the date for the start of green steel production has now had to be postponed. When do you think it can start?
We have not yet set a fixed date for the start of the DR plant. We are currently reviewing the schedule together with our main supplier SMS, which is an integral part of project management for projects of this size. However, we roughly estimate that the work will take about two more years after SMS takes over the construction site in October of this year.
Bis dahin gab es bereits jede Menge zu tun. Wenn Sie als Projektleiter die Baustelle besuchen – welches Bild bietet sich Ihnen?
Die Baufläche war bis vor kurzem vor allem von enormen Mengen an Beton und Eisen geprägt, weil wir die benötigten Fundamente errichten mussten, bevor SMS mit dem Stahlbau und der Errichtung der eigentlichen Anlage beginnt. Für unser größtes Aggregat, den Direktreduktionsturm, der knapp 150 Meter hoch sein wird, wurde zum Beispiel eine bis zu drei Meter dicke, 40 mal 40 Meter große Betonplatte gegossen.
Wo kommt eigentlich das dafür benötigte Material her?
Das ist tatsächlich sehr interessant, weil die von uns benötigte Menge an Beton beispielsweise so groß ist, dass sich die Baufirmen ein mobiles Betonwerk am Rande des Areals gebaut haben, um sich zu versorgen. Gegossen werden draus etwa die Betonfundamente und die Bauteile für das fünfstöckige Haupt-Schalthaus.
Der Bau der Anlagen in Duisburg ist eines der weltweit größten industriellen Dekarbonisierungsprojekte und fällt in eine Zeit, wo Investitionen in nachhaltige Industrieanwendungen stark hinterfragt und öffentlich diskutiert werden. Wie sehr sind Sie von dem Projekt noch überzeugt?
Wir stehen unverändert zu unserem Bekenntnis zur grünen Transformation und zur klimaneutralen Stahlproduktion. An der Dekarbonisierung der CO2-intensiven Stahlproduktion führt langfristig kein Weg vorbei. Aber für langfristigen Erfolg sind wir auch darauf angewiesen, dass eine belastbare Wasserstoffwirtschaft entsteht, mit der sich diese Dekarbonisierung zu tragfähigen Kosten bewältigen lässt.
Können Sie das bitte erläutern?
Die Direktreduktionsanlage hat eine Produktionskapazität von 2,5 Millionen Tonnen direkt reduziertem Eisen pro Jahr. Dafür benötigt die Anlage im Wasserstoff-Vollbetrieb rund 143.000 Tonnen Wasserstoff pro Jahr. Der Strombedarf zur Herstellung dieser Wasserstoffmenge entspricht in etwa 60 Prozent des jährlichen Strombedarfs der Stadt Hamburg. Steht uns diese Menge Wasserstoff zu marktfähigen Preisen zur Verfügung, können auf diese Weise bereits bis zu 3,5 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden – das sind knapp 20 Prozent unserer Gesamtemissionen.
Wie wird das gelingen?
Wir verharren nicht in Zweifeln, sondern gehen bei der Grünen Transformation weiter mutig voran. Als größter deutscher Wasserstoffverbraucher ist thyssenkrupp Steel Initiator und Treiber einer leistungsstarken Wasserstoffwirtschaft in Deutschland und bereitet so den Weg für die Dekarbonisierung der gesamten Stahlwertschöpfungskette. Wir halten an unserem Ziel fest, dass die Stahlproduktion bis 2045 vollständig klimaneutral sein soll.
Vielen Dank für das Gespräch, Herr Greiner Pachter!