Fachpresse, 25.09.2013, 14:57
PowerCore SunCruiser im Härtetest: Solarauto startet am Sonntag bei der ‚World Solar Challenge‘-Rallye in Australien
Am Sonntag, 6. Oktober, ist es soweit: Die Solarauto-Olympiade ‚World Solar Challenge‘ startet im australischen Darwin. Mit von der Partie ist der PowerCore SunCruiser der Hochschule Bochum - ein solarbetriebenes High-Tech Fahrzeug neuester Generation, dessen Motor mit Elektroband aus dem Hause ThyssenKrupp hergestellt worden ist.
Herausforderung an Mensch und Maschine
Das Fahrzeug geht in diesem Jahr in der neu geschaffenen Cruiser-Klasse an den Start, für die besondere Regeln gelten: Mindestens zwei Personen müssen im SolarCar mitfahren können und die Fahrzeuge müssen im jeweiligen Heimatland ein gültige Straßenzulassung besitzen. Die Strecke auf dem Stuart Highway, bei der Australien von Norden nach Süden durchquert wird, ist 3.000 Kilometer lang. Nur drei Mal darf die 63 Kilogramm schwere Batterie der Autos in der Cruiser-Klasse über Nacht wieder voll aufgeladen werden – und spätestens am Freitag sollen alle Teams den Zielpunkt Adelaide erreicht haben. Neun Teams, unter anderem aus den Niederlanden, den USA, Taiwan, Kanada, Japan, Neuseeland und Australien treten gegeneinander an. Die unterschiedlichen Etappenlängen, festgelegt über die Ladepunkte, stellen hohe Anforderungen an die strategischen Fähigkeiten der Teammitglieder. „Schon die erste Strecke nach Tennant Creek wird mit darüber entscheiden, ob man bei diesem Rennen vorne mitfährt. Die Zeitvorgabe des Veranstalters, die knapp 1.000 Kilometer in zwei Tagen zu schaffen, setzt nämlich einen sportlichen Schnitt von fast 60 km/h voraus“, erläutert Stefan Spychalski, der das SolarCar-Projekt an der Bochumer Hochschule seit gut zehn Jahren begleitet. „Die nötige Energie in der Batterie wird dafür nach Berechnungen unserer Strategen sehr knapp werden. Alles entscheidend wird die Zuverlässigkeit des Fahrzeugs sein. Eine Panne kostet wertvolle Zeit, die man kaum mehr aufholen kann.“
Formel entscheidet über Platzierung
Welche Platzierung, der PowerCore SunCruiser erreichen wird, errechnet sich am Ende nicht nur aus der Zeit, die das Team für die Bewältigung der 3.000 Kilometer Strecke von Darwin nach Adelaide benötigt. Mittels einer Formel werden daneben auch noch die Personenkilometer, also die Anzahl der Mitfahrer, berücksichtigt. Außerdem zählt ein Faktor mit, der die Alltagstauglichkeit berücksichtigen soll - diese Bewertung nehmen Experten des Veranstalters vor. Ab sofort können Sie die Rennvorbereitungen des einzigen deutschen Teams mitverfolgen. Das Renntagebuch des PowerCore SunCruisers mit Bildergalerie kann man hier begleiten.
Spezielles Material erhöht Effizienz im Motor
ThyssenKrupp unterstützt das Projekt von Beginn an. Der wahlweise in die Vorder- oder Hinterräder eingebaute Motor des Fahrzeugs ist erstmalig mit Elektroband von ThyssenKrupp Steel Europe (Standort Bochum) und der Tochtergesellschaft ThyssenKrupp Electrical Steel (Standort Gelsenkirchen) hergestellt worden. Bei dem Material handelt es sich um einen speziellen weichmagnetischen Stahl, der vor allem in Motoren zur effizienten Energieübertragung eingesetzt wird. Mit seiner Hilfe wird die über Solarzellen gewonnene Sonnenenergie sehr effizient und mit geringsten Ummagnetisierungsverlusten genutzt. Der natürliche Antriebsstoff fließt direkt in den Motor, bei starkem Sonnenschein in die Batterie – als Reserve für schlechtes Wetter.