Tagespresse, 06.05.2025, 09:30
Umweltfreundlicher, effizienter, leistungsfähiger: thyssenkrupp Steel schließt Modernisierung der Wasserwirtschaft an Europas größtem Warmbandwerk und Standort Beeckerwerth ab
- Verbesserte Kühlleistung sorgt für erhöhte Leistungs- und Lieferperformance bei hochwertigen Produkten.
- Niedrigere Wassertemperaturen und verbesserte Filterleistungen sorgen für verbesserten Umweltschutz.
- Erhöhte Prozessstabilität durch neue zentrale Betriebs- und Überwachungsleittechnik.
- Verbesserte Energieeffizienz durch Einsatz drehzahlgeregelter Pumpen und optimierter Kühlturm-Ventilatoren.
- Zukunftssichere Wasserversorgung durch Neubau von Kiesfiltern, Pumpen und Kühltürmen sowie eine neue Rohrleitungstrasse.
- Investition im mittleren zweistelligen Millionenbereich.
Duisburg, 6. Mai 2025 – thyssenkrupp Steel hat am Standort Duisburg-Beeckerwerth am Warmbandwerk 2 (WBW 2) die bestehende Wasserwirtschaft nach höchsten technischen Standards modernisiert. Entscheidender Vorteil der Modernisierung ist die nochmals verbesserte Kühlwasserversorgung, insbesondere für die Kühlstrecke am Auslaufrollgang, zum Ende des Produktionsprozesses hin. Die neue Wasserwirtschaft setzt zudem neue Maßstäbe bei der Einhaltung von Umweltauflagen und verbesserter Energieeffizienz.
Wasser spielt bei vielen Prozessschritten der Stahlerzeugung eine zentrale Rolle. So wird es auch im Beeckerwerther Warmbandwerk zur Kühlung und gezielter Temperaturführung entlang des gesamten Walzprozesses benötigt, aber auch zur Reinigung, wenn zum Beispiel Zunderschichten von der Brammenoberfläche entfernt werden müssen.
Nachhaltigkeit beim Umgang mit der Ressource Wasser steht dabei bei thyssenkrupp Steel immer im Vordergrund. So werden von den 200 Millionen Kubikmetern Wasser, die im Werksbereich Beeckerwerth pro Jahr benötigt werden, 97 % kontinuierlich wiederverwendet. Die nun modernisierte Wasserwirtschaft hat die Ressourceneffizienz nochmal erhöht.
Die Modernisierung der Wasserwirtschaft wurde von der Firma PSE Engineering GmbH durchgeführt, einem Spezialisten für Wasser- und Abwassertechnik. Dies umfasste unter anderem den Neubau von Kiesfiltern, Pumpen und Kühltürmen, inkl. der kompletten Anlagenverrohrung sowie einer neuen elektrischen Schaltanlage. Außerdem wurde eine neue oberirdische Rohrtrasse, eine neue Energieversorgung und die Erweiterung der Pumpenanlage im Überpumpwerk für die Kühlstrecke erstellt. Der bautechnische Massivbau wurde von der Firma Fenne aus Gladbeck erstellt. Die Bauzeit zur Modernisierung der Wasserwirtschaft betrug mit dem ersten Spatenstich zur neuen Rohrleitungstrasse insgesamt drei Jahre. Das Investitionsvolumen dieses Projekts lag im mittleren zweistelligen Millionenbereich.
Verbesserte Produktqualität und erhöhte Anlagensicherheit durch neue Automatisierung
Auch für die Kunden lohnt sich die umfassende Modernisierung der Wasserwirtschaft am Standort Beeckerwerth: Die Bandkühlung in der Kühlstrecke wird über eine homogenere Kühlwasserzulauftemperatur erheblich verbessert und sorgt so für eine durchgehend erhöhte Qualität der Produkte.
Ein weiterer Meilenstein der Modernisierung ist die Implementierung einer neuen zentralen Betriebs- und Überwachungsleittechnik. Diese sorgt für eine zuverlässigere Steuerung der Wasserwirtschaft und eine höhere Prozessstabilität. Mit der Modernisierung ist nun auch eine energieeffiziente Anpassung an den Kühlwasserbedarf mit drehzahlgeregelten Pumpen und Kühlturmventilatoren erfolgt. Hierbei werden u. a. in den Kühlpausen die Pumpen bis auf die Vorhaltepumpen heruntergefahren oder z. B. bei einem längeren Walzenwechsel abgeschaltet.
Zukunftssichere Wasserversorgung für den gesamten Standort Beeckerwerth
Mit der neuen Wasserwirtschaft am WBW 2 ist nun auch eine gesicherte Kühlwasserversorgung für alle weiteren Produktionsbetriebe am Standort Beeckerwerth gewährleistet. Dies wurde unter anderem durch den Bau zusätzlicher Kühltürme realisiert. Die neue Technologie ermöglicht es, die Kühlwassertemperatur deutlich zu senken. Damit ist der Standort optimal für künftige Herausforderungen aufgestellt. „Die Modernisierung der Wasserwirtschaft am Warmbandwerk 2 ist ein bedeutender Schritt für die Zukunft unseres Standorts. Durch die verbesserten Kühlwasserverhältnisse haben wir eine höhere Flexibilität in der Entwicklung neuer Produkte erreicht und sind damit für zukünftige Herausforderungen bestens gerüstet. Zudem erhöhen wir mit der Modernisierung der Anlagen unsere Energieeffizienz und Anlageverfügbarkeit. Dies ist ein wichtiger Beitrag zur nachhaltigen und leistungsstarken Produktion bei thyssenkrupp Steel,“ so Wolfgang Braune, Leitung des Warmbandwerks 2 in Beeckerwerth.
Eckdaten zur Wasserwirtschaft
- Vier zusätzliche, leistungsstarke Kühltürme: Kühlleistung je 2.000 m³/h.
- 18 zusätzliche Kiesfilter: Filterleistung je 500 m³/h.
- Neues Pumpen- und Schalthaus mit sechs drehzahlgeregelten Pumpen.
- Umrüstung von fünf starr angetriebenen auf leistungserhöhte, drehzahlgeregelte Pumpen.
- Absenkung der Kühlwassertemperatur im Warmbandwerk 2 von 43 °C auf 24 °C.
- Beseitigung von Kühlleistungsengpässen und überlasteten Kühlaggregaten.
- Verminderung der mikrobiellen Belastung in den Kühlwasserkreisläufen.
- Erhöhung der Kühl- und Filterleistung für weitere Produktionsanlagen.