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Interview mit Georgios Giovanakis: „Ziel ist ein Kunden- und Produktportfolio, das werthaltiger ist als bisher“

Georgios Giovanakis

Georgios Giovanakis ist seit April 2025 Head of Sales sowohl für den Bereich Automotive und Industry bei thyssenkrupp Steel. Der erfahrene Manager übernimmt in schwierigen Zeiten eine herausfordernde Aufgabe, sieht der Zukunft aber mit Zuversicht und Vorfreude entgegen.

Wenn jemand thyssenkrupp Steel so gut wie die sprichwörtliche Westentasche kennt, ist es Georgios Giovanakis. Seit nunmehr 30 Jahren ist er in unterschiedlichen Funktionen für den traditionsreichen Stahlhersteller tätig – zuletzt war er CEO der Tochtergesellschaft Electrical Steel – und hat jetzt seine bisher größte Aufgabe vor sich.

Seit dem 1. April 2025 leitet er als Head of Sales die neustrukturierte Vertriebsorganisation für die Bereiche Automotive und Industry, was auch die vertriebliche Koordination der drei anhängigen Tochtergesellschaften Electrical Steel, Hohenlimburg und Rasselstein miteinschließt. Nicht weniger als eine Schlüsselposition, um das Unternehmen in den kommenden Jahren fit für künftige Wettbewerbsanforderungen zu machen. Wo andere bereits am Umfang der Herausforderung verzagen würden, sieht Giovanakis vor allem neue Chancen und setzt auf die positive Kraft des Wandels: „Wenn der Wind der Veränderung weht, errichten die einen Mauern, die anderen Windmühlen. Ich halte es da mit den Windmühlen und will alle in meinem Team motivieren, an einer erfolgreichen Zukunft für thyssenkrupp Steel mitzubauen.“

Portfolio bei Automotive und Industry soll werthaltiger werden

Entscheidende Voraussetzung dafür, dass thyssenkrupp Steel seine ehrgeizigen Vorhaben erreicht, ist die ganzheitliche wertoptimierte Steuerung aller Vertriebsbereiche der Steel Europe Gruppe. „Ziel ist ein Kunden- und Produktportfolio rund um die Kernthemen Automotive, Verpackungen und Energiewende zu entwickeln, das in Summe werthaltiger ist, als bisher“, so Giovanakis. „Dazu gehört es, Leitplanken und Steuerungsgrößen für die Bereiche und Tochtergesellschaften zu entwickeln, damit wir mit Blick auf die von uns gewünschten Ergebnisse effizienter und auch autonomer arbeiten können. Gerade das unternehmerische Denken will ich noch stärker forcieren, damit wir sowohl unsere Verbesserungen als auch unsere Kostenreduzierungen so schnell wie möglich messbar machen.“

Die stärkere Digitalisierung von Prozessen soll ebenfalls dazu beitragen, die Performance von thyssenkrupp Steel im Vertrieb weiter zu verbessern. Giovanakis denkt dabei zum Beispiel an datengetriebene Kundeninteraktionen oder Optimierungen an der Supply-Chain (SCM). „Wir werden unsere Kostenposition niemals auf ein chinesisches Niveau bringen. Deswegen ist das Thema Digitalisierung und SCM-Optimierung für uns wahnsinnig wichtig und wird unter meiner Leitung eine entscheidende Rolle spielen.“

Automotive- und Industry-Kunden wollen grüne Transformation verstehen

Neben seiner breiten Managementerfahrung und langjährigen Marktexpertise vertraut Georgios Giovanakis in seinem neuen Job vor allem auf seine menschlichen Qualitäten als Führungskraft. „Wir arbeiten mit Menschen für Menschen – das darf man nie vergessen. Ich will dazu beitragen, dass wir alle mit Stolz, Mut und Freude unsere Aufgaben angehen. Ganz nach dem Motto: ‚Make every day a golden day‘“.

Diesen frischen Wind bringt der Head of Sales auch in seine Kundengespräche mit ein, die aufgrund struktureller Veränderungen, volatiler Märkte sowie der derzeit unsicheren globalen Lage auch von Sorgen geprägt sind. Giovanakis: „Zum einen sehen unsere Auftraggeber natürlich die Transformation der Stahlindustrie und wollen verstehen, was genau eigentlich bei uns passiert. Zum anderen verlangen die Kunden von uns eine optimierte Lieferperformance. Für thyssenkrupp Steel heißt das auch, dass wir uns konsolidieren müssen und neue, starke Partnerschaften bilden. Die meisten unserer Kunden produzieren wie wir in Europa. Wir sitzen also im selben Boot – jetzt müssen wir auch gemeinsam rudern, am besten in die gleiche Richtung.“

Modernisierung von thyssenkrupp Steel ist auch Bekenntnis zum europäischen Markt

Einen Grundstein für die langfristige Liefersicherheit mit hochwertigem Stahl für Automotive- und Industrieanwendungen in Europa hat thyssenkrupp Steel aus Sicht von Georgios Giovanakis bereits mit den vielfältigen Investitionen in seine Produktionsstandorte gelegt. „In Duisburg entsteht eine moderne Stranggießanlage mit nachgelagertem Warmbandwerk. Das erhöht die Gieß- und Walzkapazitäten, verbessert die Auslastung des vorgeschalteten Stahlwerks und erlaubt unser Portfolio höherfester Stähle und Premiumoberflächen auszubauen. Unsere Kunden können also von signifikanten Qualitätssteigerungen, einer flexibleren Brammenproduktion und nachhaltig positiven Auswirkungen auf ihre Termin- und Versorgungssicherheit ausgehen. In Bochum haben wir darüber hinaus mit den Investitionen in unser Doppelreversiergerüst und die Glühisolierlinie die Eintrittskarte für den E-Mobility-Markt in der Hand. Jetzt ist es an uns, der präferierte Partner unserer Kunden in diesem Bereich zu werden.“ Große Hoffnung hat Giovanakis zudem in die Vermarktung von CO2-reduziertem Stahl: „Bedauerlicherweise hat das Momentum der grünen Transformation gerade etwas nachgelassen und die Vermarktung von emissionsreduziertem Stahl eingebremst. Das Momentum wird aber zurückkommen – und dann sind wir vorbereitet für die #nextgenerationsteel.“

Kontakt

thyssenkrupp Steel Europe AG

Kaiser-Wilhelm-Straße 100

47166 Duisburg

Telefon +49 (0)203 52-0

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