Die Außerbetriebnahme der Gießwalzanlage und der Ersatz durch neue Anlagen ist während der Umbaumaßnahmen wie eine Operation am offenen Herzen und hat weitreichende Auswirkungen auf das gesamte Produktionsnetzwerk. Sie zeigt gleichzeitig die Topleistung des gesamten Teams, das für eine reibungslose und pünktliche Fertigstellung der neuen Anlagen Sorge trägt.
Ausrichtung auf Kundenmärkte der Zukunft
„Wie geplant setzen wir die Investitionen zur Stärkung unseres Duisburger Standortes gezielt weiter um“, erklärt Dennis Grimm, Sprecher des Vorstands von thyssenkrupp Steel. „Mit dem grundlegend modernisierten Warmbandwerk 4 und den Um- und Neubauten der Stranggießanlagen 3 und 4 stellen wir wesentliche Weichen für unsere Zukunftsfähigkeit, gerade auch in Richtung Effizienz und Profitabilität. Durch die Trennung und den Umbau unserer Gießwalzanlage flexibilisieren wir unser Produktionsnetzwerk und erhöhen die Verfügbarkeit unserer Anlagen. Wir stellen uns damit auf die kommenden Anforderungen unserer Kunden in für uns wichtigen Zielmärkten, wie zum Beispiel Mobilität und Energie ein.“
Durch die Optimierung des Produktionsnetzwerks richtet thyssenkrupp Steel sein Produktportfolio weiter auf Zukunftsmärkte und profitable Premiumprodukte aus. Dazu zählen Mehrphasenstähle und Leichtbaustähle sowie Güten mit hoher Oberflächenqualität. Außerdem wird die Produktion hochwertiger Elektrobandgüten gestärkt, die für die Energie- und Mobili-tätswende unverzichtbar sind.
Technische Details und Innovationen
Am 2. April 1999 hat die Gießwalzanlage das erste Coil produziert und am 20. August 2024 – etwas mehr als 25 Jahre später – die Marke von 40 Millionen Tonnen Stahl erreicht. Anwendung fand das Material unter anderem in den Magnetschienen des Transrapids in Shanghai, die komplett aus GWA-Material gebaut worden sind. Auch zukünftig wird thyssenkrupp Steel im neuen WBW 4 einen Großteil an Dynamo- und Trafomaterial für NO und KO Güten fertigen. Die GWA steht auch für scalur® – das gebeizte Warmband mit engsten Dickentoleranzen, welches zukünftig ebenfalls über das WBW 4 produziert wird. Zusätzlich wird das Warmbandwerk die hochfesten Güten aus Bochum übernehmen.