„In unseren analogen Postfächern landen immer weniger klassische Briefe“, so Armin Renz, der das gleichnamige Familienunternehmen in dritter Generation führt. Dafür wächst der Onlinehandel. Ob Kleidung, Technik, Bücher, sogar Lebensmittel – alles wird im Internet bestellt. Doch statt beim Empfänger, landen die meisten Pakete erst einmal beim Nachbarn oder in einer entlegenen Paketstation. Das Abholen ist lästig und zeitaufwendig.
Paketempfang und Rücksendung leicht gemacht
Die Erwin Renz Metallwarenfabrik hat sich zu diesem Digitalisierungsthema intensiv Gedanken gemacht und im Jahr 2015 die notwendige Weiterentwicklung des Briefkastens präsentiert: die „myRENZbox“. Die intelligente Paketkastenanlage für Ein- oder Mehrfamilienhäuser sowie Firmenzentralen ist mit dem Internet verbunden. Dadurch kann der Paketzusteller auf die Box zugreifen und die Sendung direkt am Wohnort oder Arbeitsplatz hinterlegen.
Der Empfänger wird umgehend via E-Mail, SMS oder der myRENZbox-App benachrichtigt. Per PIN-Code, Transponder oder Bluetooth-Verbindung zur App kann er nun jederzeit sein Päckchen entnehmen. Sollte der Inhalt nicht gefallen, lässt sich ein Paket über die myRENZbox auch wieder zurückschicken. Ein klarer Zeit- und Komfortgewinn. Deswegen erhielt Renz für seine Innovation gleich zwei Preise, den Smarthome-Award 2017 und den Digital Leader Award 2017.
Vertrauen durch Austausch
Eine Anlage wie die myRENZbox bietet enormes Potenzial – auch für thyssenkrupp: Der Stahl für die Türen und Gehäuse stammt aus Eichen und wird in Mannheim konfektioniert. „Wir bieten absolute Qualitätsprodukte an“, sagt Raimund Grüttner, Einkaufsleiter bei Renz. Seit mehr als drei Jahrzehnten ist er bereits im Unternehmen, und ebenso lange wird der Stahl für diese Produkte von thyssenkrupp Steel hergestellt und im konzerneigenen Service-Center individuell für Renz in Form gebracht. Die langjährige, vertrauensvolle Beziehung, die weit über den Status einer Silberhochzeit hinausgeht, ist das Resultat der intensiven Kommunikation im Zusammenspiel der drei Partner.
„Der ständige Austausch ist enorm wichtig“, sagt Achim Peuster, der bei thyssenkrupp im Berich Sales Industry für das Vormaterial zuständig ist. Denn die großen Mengen Stahl aus dem Werk in Eichen müssen in der perfekten Konfektionierung und zur richtigen Zeit bei der Produktionsstätte von Renz angeliefert werden. „Sonst stehen die Maschinen still“, so Grüttner.
Hier spielt das Team von thyssenkrupp Materials Processing Europe mit Sitz in Mannheim eine entscheidende Rolle. Niederlassungsleiter Bernd Tremmel: „Unsere Aufgabe als Service-Center ist es, den vom Werk gelieferten Stahl maßgeschneidert und termingerecht an den Kunden zu liefern.“ Im Fokus stehen dabei Parameter wie Dicken- und Breitentoleranzen oder auch die einwandfreie Oberflächenbeschichtung. So setzt man bei Renz beispielsweise auf ein mit Galfan beschichtetes Feinblech, damit die Brief- und Paketkästen eine lange Beständigkeit aufweisen.
Armin Renz geht davon aus, dass der Bedarf an solchen vernetzten, jederzeit zugänglichen Boxen noch weitaus größer wird: „Wir werden in den nächsten Jahren einiges zu tun haben!“ Das eingespielte Team von thyssenkrupp und Renz ist bereit dafür.