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Briefkasten 4.0

Renz Briefkästen

Mit einer smarten Paketanlage möchte die Firma Renz den Zustellservice verbessern. thyssenkrupp ist dafür der ideale Werkstoffpartner.

Text: Johannes Arnold, Fotos: Wolfram Scheible

Die Anforderungen an einen Briefkasten scheinen auf den ersten Blick überschaubar: Er sollte optisch etwas hermachen, jedem Wetter trotzen, möglichst lange halten und den Sendungen ausreichend Platz bieten. Doch die Kundenwünsche werden komplexer und haben sich in den letzten Jahren grundlegend geändert.

„In unseren analogen Postfächern landen immer weniger klassische Briefe“, so Armin Renz, der das gleichnamige Familienunternehmen in dritter Generation führt. Dafür wächst der Onlinehandel. Ob Kleidung, Technik, Bücher, sogar Lebensmittel – alles wird im Internet bestellt. Doch statt beim Empfänger, landen die meisten Pakete erst einmal beim Nachbarn oder in einer entlegenen Paketstation. Das Abholen ist lästig und zeitaufwendig.

myRENZbox-App
Die Post ist da: Hat der Bote ein Paket in der myRENZbox hinterlegt, bekommt der Empfänger per SMS oder App eine Benachrichtigung.

Paketempfang und Rücksendung leicht gemacht

Die Erwin Renz Metallwarenfabrik hat sich zu diesem Digitalisierungsthema intensiv Gedanken gemacht und im Jahr 2015 die notwendige Weiterentwicklung des Briefkastens präsentiert: die „myRENZbox“. Die intelligente Paketkastenanlage für Ein- oder Mehrfamilienhäuser sowie Firmenzentralen ist mit dem Internet verbunden. Dadurch kann der Paketzusteller auf die Box zugreifen und die Sendung direkt am Wohnort oder Arbeitsplatz hinterlegen.

Der Empfänger wird umgehend via E-Mail, SMS oder der myRENZbox-App benachrichtigt. Per PIN-Code, Transponder oder Bluetooth-Verbindung zur App kann er nun jederzeit sein Päckchen entnehmen. Sollte der Inhalt nicht gefallen, lässt sich ein Paket über die myRENZbox auch wieder zurückschicken. Ein klarer Zeit- und Komfortgewinn. Deswegen erhielt Renz für seine Innovation gleich zwei Preise, den Smarthome-Award 2017 und den Digital Leader Award 2017.

Paketzustellung leicht gemacht
Paketzustellung leicht gemacht (v. l.): Die erfolgreiche Zusammenarbeit von Armin Renz, Achim Peuster, Raimund Grüttner und Bernd Tremmel macht es möglich.

Vertrauen durch Austausch

Eine Anlage wie die myRENZbox bietet enormes Potenzial – auch für thyssenkrupp: Der Stahl für die Türen und Gehäuse stammt aus Eichen und wird in Mannheim konfektioniert. „Wir bieten absolute Qualitätsprodukte an“, sagt Raimund Grüttner, Einkaufsleiter bei Renz. Seit mehr als drei Jahrzehnten ist er bereits im Unternehmen, und ebenso lange wird der Stahl für diese Produkte von thyssenkrupp Steel hergestellt und im konzerneigenen Service-Center individuell für Renz in Form gebracht. Die langjährige, vertrauensvolle Beziehung, die weit über den Status einer Silberhochzeit hinausgeht, ist das Resultat der intensiven Kommunikation im Zusammenspiel der drei Partner.

„Der ständige Austausch ist enorm wichtig“, sagt Achim Peuster, der bei thyssenkrupp im Berich Sales Industry für das Vormaterial zuständig ist. Denn die großen Mengen Stahl aus dem Werk in Eichen müssen in der perfekten Konfektionierung und zur richtigen Zeit bei der Produktionsstätte von Renz angeliefert werden. „Sonst stehen die Maschinen still“, so Grüttner.

Unser Stahl-Service-Center liefert das Material maßgeschneidert und termingerecht an den Kunden.

Bernd Tremmel, thyssenkrupp Materials Processing Europe, Mannheim
Renz Briefkästen
Bei Renz werden die Aufträge nach Kundenwunsch gefertigt: Diese Front kombiniert eine Klingel- und Briefkastenanlage.

Hier spielt das Team von thyssenkrupp Materials Processing Europe mit Sitz in Mannheim eine entscheidende Rolle. Niederlassungsleiter Bernd Tremmel: „Unsere Aufgabe als Service-Center ist es, den vom Werk gelieferten Stahl maßgeschneidert und termingerecht an den Kunden zu liefern.“ Im Fokus stehen dabei Parameter wie Dicken- und Breitentoleranzen oder auch die einwandfreie Oberflächenbeschichtung. So setzt man bei Renz beispielsweise auf ein mit Galfan beschichtetes Feinblech, damit die Brief- und Paketkästen eine lange Beständigkeit aufweisen.

Armin Renz geht davon aus, dass der Bedarf an solchen vernetzten, jederzeit zugänglichen Boxen noch weitaus größer wird: „Wir werden in den nächsten Jahren einiges zu tun haben!“ Das eingespielte Team von thyssenkrupp und Renz ist bereit dafür.

Die „myRENZbox“ für Unternehmen

In der Software der Paketkastenanlage hat Renz die Zustellprozesse von DHL und ParcelLock (Hermes, DPD, GLS) integriert. So kann man sie sowohl für das Empfangen als auch zum Versenden nutzen. Das macht die myRENZbox nicht nur für Privatpersonen, sondern auch für Unternehmen interessant: Aktuell wird sie im gewerblichen Bereich bereits für den Abholvorgang von bestellter Ware, die Postverteilung unter Mitarbeitern oder die Intralogistik erfolgreich genutzt.

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