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Der große Aufriss

Mit der neu entwickelten Materialgüte Solidflex werden Konservendosen leichter und stabiler – und einfacher zu öffnen.

(Text: Michael Schulz, Foto: Gettyimages)

Wer braucht eigentlich noch Dosenöffner? Viele Lebensmitteldosen haben inzwischen einen Ring zum Aufziehen, über den man sich nicht mehr ärgern muss. Vorbei die Zeiten, als die Ringe manchmal abrissen oder der Finger schwoll, bis der Kraftakt endlich vollbracht war.

Dank verbesserter Stahlqualität geht’s nun einfach und bequem. Doch selbst bei einem etablierten Verpackungsmaterial wie der Lebensmitteldose sind immer noch Innovationen möglich. Das beweist die Business Unit Packaging Steel aus dem Stahlbereich von thyssenkrupp in Andernach. Ihr neuer Werkstoff rasselstein® Solidflex erlaubt den Einsatz dünnerer Materialdicken bei gleichbleibender Stabilität.

Zudem eignet er sich optimal für den Niet – jenes kleine Teil an der Dose, das den Aufreißring mit dem Deckel verbindet. Der Niet muss hart und solide sein, damit die Verbindung zum Deckel hält, und zugleich weich und flexibel, um aus dem Material des Deckels herausgebildet werden zu können – „Solid“ und „flex“ eben.

Geringere Dicke, geringere Kosten

Wer den Behälter aus dem neuen Weißblech öffnet, merkt den Unterschied sofort: Die höhere Materialhärte verändert nämlich auch das Aufreißverhalten an der Deckelnaht, wodurch noch weniger Kraft benötigt wird. „rasselstein® Solidflex ist das aktuellste Beispiel unserer konsequenten Ausrichtung auf die Vorteile für den Kunden“, sagt Dr. Peter Biele, CEO der Business Unit Packaging Steel. „Die höhere Materialeffizienz hilft, die Kosten zu senken und so den Kunden im Wettbewerb zu stärken.“

Die geringere Dicke spart den Kunden auf viele Arten Geld. Denn aus weniger Weißblech können sie dieselbe Anzahl Deckel und Dosen wie zuvor herstellen, zudem sinkt dadurch die CO2-Bilanz pro Verpackung. Beim Transport macht sich das geringere Gewicht auch positiv bemerkbar: Es können höhere Stückzahlen transportiert werden.

Vielfältige Möglichkeiten rasselstein® Solidflex wird nicht nur bei Verpackungen für Lebensmittel und Tiernahrung verwendet, sondern auch bei den Böden und Kuppeln von Aerosoldosen. Künftig eignet sich das Weißblech auch für neue Produktbereiche: Hersteller, die bislang auf dickeres Material setzen, könnten sich aufgrund der positiven Eigenschaften nun für dieses Material entscheiden. Um die neue Güte zu entwickeln, haben bei thyssenkrupp Steel verschiedene Bereiche kooperiert.

Das Vormaterial aus Duisburg gewährleistet extrem hohe Reinheitsgrade.

Dr. Helmut Oberhoffer, Forschungsleiter bei Packaging Steel

Der warmgewalzte Stahl, aus dem in Andernach das Weißblech entsteht, kommt aus Duisburg. Dort wird er nach besonderen Spezifikationen hergestellt „Wir verfügen in der engen fachlichen Zusammenarbeit mit der Stahlproduktion von thyssenkrupp über einen gemeinsamen Erfahrungsschatz“, sagt Dr. Helmut Oberhoffer, Forschungsleiter bei Packaging Steel. „Damit sind zum Beispiel die extrem hohen Reinheitsgrade des Vormaterials gewährleistet.“

Nur deswegen lässt sich überhaupt ein so dünner und zugleich so widerstandsfähiger Werkstoff entwickeln. Aus solchen Synergien entstehen zudem immer wieder Weiterentwicklungen. rasselstein® Solidflex mag zwar die nächste Generation des Weißblechs sein, aber bestimmt nicht die letzte.

Wussten Sie, dass…

... im letzten Jahr über fünf Millionen Deutsche mehrmals pro Woche Dosengemüse konsumiert haben?

... der Produktionswert von Getränkedosen aus Eisen/ Stahl in Deutschland 2015 bei knapp 238 Millionen Euro lag?

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