Sauberer als Großstadtluft
Was macht ein Stahlproduzent mit mehr als 44.000 extrem feinen Filterschläuchen, jeder knapp drei Meter lang und einer Tuchfläche von insgesamt 45.000 Quadratmetern? Er filtert fast 100 Prozent des Staubs ab, der bei der Herstellung von Sinter anfällt und verbessert damit die Umweltsituation in Duisburg. Ob Basis-Werkstoff oder High Tech-Stahl: Sinter wird bei der Herstellung aller Stahlprodukte verwendet. Die neue Tuchfilteranlage vom Stahlbereich von thyssenkrupp ist nicht nur die weltweit größte, sondern auch die effektivste Filteranlage, die auch feinste Staubpartikel abfängt. Die Bauphase war ein Großprojekt der Superlative.
Carsten Rokitt: Bauherr der Tuchfilteranlage, Leiter Möllervorbereitung im Stahlbereich von thyssenkrupp
Er ist nicht leicht zu beeindrucken, schließlich gehört die Verarbeitung mehrerer Tonnen Rohstoff zu seinem Tagesgeschäft. Die gewaltigen Rohrteile für den Kamin, die sogar fast für den Schiffstransport zu groß waren, sowie die gigantischen Mengen an Filtern, Kabeln und Motoren, mit denen die High Tech Tuchfilteranlage konstruiert wurde, konnten Bauherr Carsten Rokitt aber doch die Sprache verschlagen – zumindest fast. Was der Ingenieur, der bei thyssenkrupp die Möllervorbereitung leitet, über den Tuchfilter und Umweltschutz zu sagen hat, sehen Sie hier im Video.
Die bereits vorhandenen Elektrofilter liefern bereits sehr gute Ergebnisse beim Herausfiltern des Sinterstaubs. Doch das Ziel von thyssenkrupp war es, die behördlichen Auflagen perfekt umzusetzen und einen neuen Maßstab für die Luftreinigung zu setzen. Dies gelingt der neuen Tuchfilteranlage mit einem Gewebefilter aus zehntausenden von feinen Schläuchen, in denen selbst Feinstaub hängen bleibt. Kaum zu glauben, was am Ende dieses aufwändigen Prozesses herauskommt: Luft, die sauberer ist, als diejenige, welche die meisten von uns täglich in Großstädten einatmen.
Wenn die Abluft aus der Sinteranlage kommt, wird sie zunächst durch die bereits vorhandenen Elektrofilter gereinigt, die den überwiegenden Teil des Staubes einfangen. Nun folgt die weitaus größere Herausforderung: winzig kleine Feinstaub-Partikel. Um sie aus der Abluft zu filtern, strömt diese durch 44.000 extrem feine Filterschläuche, jeder knapp drei Meter lang. Daraus ergibt sich eine Tuchfläche von über 45.000 Quadratmetern – genug, um stündlich bis zu 1,3 Millionen Kubikmeter Abluft nahezu vollständig von Reststäuben zu reinigen.
Stahl wird aus verschiedenen Rohstoffen hergestellt, hauptsächlich aus Eisenerz und Koks. Die Sinteranlage steht am Anfang der Stahlproduktion. Hier werden die feinkörnigen Eisenerze mit Koks und anderen Stoffen wie Kalk vermengt, bei 1.200 Grad erhitzt und zusammengebacken. Dieses Gemisch wird zu Brocken zerkleinert und abgekühlt. In dieser grobstückigen Form sind die verbackenen Rohstoffe – der sogenannte Sinterkuchen - bereit für den nächsten Schritt in der Stahlproduktion: den Hochofen. Zur Herstellung des Sinterkuchens ist heiße Saugluft erforderlich, die nach dem Prozess mit Staub beladen ist. Die herkömmlichen Elektrofilter fangen diesen bereits zum größten Teil ein. Mit der neuen, weltweit größten Tuchfilteranlage von thyssenkrupp werden nun aber sogar winzigste Staubpartikel eingefangen.
Umweltschutz hört für Dr. Wolfgang Volkhausen lange nicht bei den Werkstoren der Stahlproduktion auf. Der Teamleiter für Immissionsschutz bei thyssenkrupp kümmert sich darum, dass behördliche Vorgaben zur Luftreinhaltung optimal umgesetzt werden. Darüber hinaus ist Dr. Volkhausen Mitglied einer europäischen Community, in der Umweltexperten wie er Erfahrungen austauschen. Das Ergebnis: thyssenkrupp betreibt an seinem fast 10 Quadratkilometer großen Werkgelände im Duisburger Norden eines der saubersten Hüttenwerke weltweit. Unsere Umweltexperten haben ein Know-how, das international gefragt ist.
Kontakt: thyssenkrupp Steel Europe AG
thyssenkrupp Steel Europe AG
Mark Stagge
Leiter Public & Media Relations