Tagespresse, 20.04.2015, 11:49
190 Rettungskräfte bei internationaler Großübung der Dortmunder Feuerwehr auf dem Gelände der Westfalenhütte im Einsatz – Hochmoderne Luft- und Bodenroboter helfen bei Bergung Verletzter
Rund 190 Rettungskräfte haben auf dem Gelände der Dortmunder Westfalenhütte das sichere und schnelle Erkunden von Gefahrengebieten sowie das Dekontaminieren von Verletzten erprobt. Ziel der Großübung war unter anderem das Ausprobieren zweier hochmoderner Robotersysteme, die unbemannt Luft- und Bodenräume erfassen, Messungen vornehmen und Luftbilder versenden können. Diese intelligenten, ferngesteuerten Automaten können Daten direkt über ein Netzwerk übermitteln und auswerten. Dadurch können menschliche Rettungskräfte besser geschützt oder auf deren Einsatz in Gefahrenbereichen verzichtet werden.
Für den Testlauf nutzte die Feuerwehr Dortmund, die die internationale Übung koordinierte, eine 2.500 Quadratmeter große Entwicklungsfläche der ThyssenKrupp Real Estate GmbH. Dieses grenzt an den Dortmunder Produktions-Standort der ThyssenKrupp Steel Europe AG (etwa 1.260 Mitarbeiter), die mit eigenen Mitarbeitern des Werkschutzes die Durchführung der Übung unterstützte. Für das vorgesehene Szenario war das Gelände aufgrund der erforderlichen Weitläufigkeit genau der geeignete Ort. Dem Team aus Feuerwehrleuten, Notärzten, Rettungsdiensten, Spezialkräften und Verletzen-Darstellern konnte so eine Großfläche für das realitätsnahe Testen zur Verfügung gestellt werden. Zahlreiche technische Fachleute, Wissenschaftler und Beobachter, die die Übung verfolgten, interessierten sich insbesondere für die Einsatzmöglichkeiten der Robotersysteme für den Ernstfall sowie das Zusammenspiel zwischen Mensch und neuartiger Technologie.
In der Großübung wurden Ergebnisse des seit drei Jahren laufenden, deutsch-französischen Forschungsprojekts „ANCHORS“ (UAV-Assisted Ad Hoc Networks for Crisis Management an Hostile Environment Sensing) vorgestellt, das Krisenmanagement-Abläufe für die zivile Sicherheit optimieren soll. Neben der Feuerwehr Dortmund als Koordinatorin waren unter anderem das Bundesamt für Strahlenschutz und das Fraunhofer Institut auf deutscher Seite beteiligt. „ANCHORS“ wird im Rahmen des Programms der Bundesregierung „Forschung für die zivile Sicherheit“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.