Tagespresse, 18.02.2016, 15:48
Regionalwettbewerb von „Jugend forscht“: Nachwuchswissenschaftler aus Duisburg gewinnen mehrere Preise
Doppelter Erfolg für Myrijam Stoetzer: Sie konnte sich beim 34. Regionalwettbewerb von Jugend, ausgerichtet von thyssenkrupp, forscht in Duisburg in diesem Jahr über gleich zwei Auszeichnungen freuen. Die 14-jährige Duisburgerin, die das Franz-Haniel-Gymnasium in Homberg besucht, belegte zusammen mit ihrem Schulfreund Paul Foltin (16) den zweiten Preis in der Sparte „Jugend forscht“, Fachbereich Arbeitswelt. Mit ihrem Projekt „Auge steuert Rollstuhl“ waren sie bereits im letzten Jahr sehr erfolgreich und wurden Bundessieger in ihrer Kategorie. Jetzt haben die beiden Schüler das Projekt noch einmal weiterentwickelt. Die Benutzerführung und die Kollisionserkennung haben sich verbessert. Zudem diskutierten sie die Umsetzung mit Betroffenen und Betreuern.
Gemeinsam mit ihrer Schulkollegin Finja Schneider (14) gewann Myrijam Stoetzer außerdem den ersten Platz in der Sparte „Schüler experimentieren“ im Fachgebiet Physik. Ihr Thema: die MAG3D - Analyse von Magnetfeldlinien als 3D-Vektorfeld. Anwendungsmöglichkeiten sind neben der 3D-Visualisierung von Magnetfeldlinien im Physikunterricht (gegenüber 2D-Varianten wie Eisenfeilspänen) auch die Suche nach Munitionsresten. Zusätzlich erhielten die beiden den Sonderpreis Qualitätssicherung durch zerstörungsfreie Prüfung.
Weitere Duisburger Schüler platzieren sich
Auch weitere Duisburger Schüler waren bei Jugend forscht erfolgreich. Saskia Fells (15), Hannah Küttner (15) und Christina Oeß (15), die alle das Franz-Haniel-Gymnasium besuchen und aus Duisburg kommen, erhielten in der Sparte „Jugend forscht“, Fachbereich Chemie, den dritten Preis. Ihr Projekt baute auf dem Projekt „Benzin aus Laub" auf, bei dem die Schülerinnen Flaschen mit Laub, Hühnermist und Kompost befüllten. Das entstehende Zersetzungsgas wurde mit einer Konstruktion aufgefangen und anschließend chromatographiert. Dieses Jahr probierten sie dasselbe mit Gras, Kuhmist und einer speziellen Laubmischung. Zudem ist die Analyse des Gases genauer geworden, da es bei thyssenkrupp chromatographiert werden konnte. So gelang es, die Bestandteile des Gases zu identifizieren. Die drei Schülerinnen gewannen außerdem den Sonderpreis Umweltpreis NRW.
Der elfjährige Johann Elias Stoetzer, ebenfalls Schüler des Franz-Haniel-Gymnasiums in Homberg, gewann den dritten Preis in der Sparte „Schüler experimentieren“ im Fachgebiet Arbeitswelt. In seinem Projekt entwickelte er einen Roboter, der vollautomatisch Gebäude vermessen kann. Der Roboter nutzt mehrere Sensoren, um sich im Raum zu orientieren und Wegstrecken abzuspeichern. Am Computer wird dann mit Hilfe einer Programmiersoftware der Grundriss der Zimmer gezeichnet.
Schüler aus dem ganzen Ruhrgebiet
Beim 34. Regionalwettbewerb von „Jugend forscht“ nahmen in diesem Jahr 92 junge Tüftler teil und stellten ihre außergewöhnlichen Ideen einer Fachjury vor. Unter dem Motto „Neues kommt von Neugier“ präsentierten die Nachwuchswissenschaftler bei dem von thyssenkrupp Steel Europe AG im Technikzentrum Duisburg ausgerichteten Wettbewerb 48 Projekte und beweisen dabei erneut große Wissbegierde und einen ausgeprägten Forschungsdrang. Die Nachwuchswissenschaftler kommen in diesem Jahr von Schulen aus Dinslaken, Wesel, Siegen, Bochum, Dortmund, Duisburg, Essen, Mülheim, Oberhausen und Vreden. Die Projekte verteilten sich auf die Kategorien Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik, Physik und Technik. Die jeweils Erstplatzierten in den einzelnen Kategorien qualifizieren sich für die nächste Runde, den Landeswettbewerb.
Wettbewerbe auf regionaler, Landes- und Bundesebene
Seit 1966 haben mehr als 235.000 junge Forscherinnen und Forscher teilgenommen, getüftelt und experimentiert. Seit Ende Januar laufen die Regionalwettbewerbe. Eine Jury aus Industrie, Schule, Hochschule wählt die besten Arbeiten aus und kürt die Sieger, die danach an den Wettbewerben auf Landesebene teilnehmen: Der Landeswettbewerb NRW findet für „Jugend forscht“ vom 14. bis 16. März 2016 in Leverkusen statt, für „Schüler experimentieren“ am 8. und 9. April 2016 in Essen. Den Abschluss des 50. Jubiläumsjahres von „Jugend forscht“ bildet der Bundeswettbewerb vom 26. bis 29. Mai 2016 in Paderborn.