Skip Navigation

„Mit der VA13 setzen wir neue Maßstäbe.“

Dr. Peter Biele

thyssenkrupp Rasselstein setzt mit der neuen Veredelungsanlage VA13 einen Meilenstein für spezialverchromtes Feinstblech. Dank innovativer Prozesstechnologie ist eine ressourcenschonende und weltweit einzigartige Anlage entstanden. Hierzu sprach die Redaktion mit Dr. Peter Biele, CEO thyssenkrupp Rasselstein.

Herr Dr. Biele, ein Großprojekt wie die VA13 braucht bis zur Inbetriebnahme Jahre der Planung. Wie war Ihr Gefühl, als Sie die Anlage kürzlich einweihen konnten – und was bedeutet dieser Meilenstein für thyssenkrupp Rasselstein?

In zwei Worten zusammengefasst: Stolz und Erleichterung. Sie müssen wissen, ich bin seit über 30 Jahren in der Stahlindustrie. Wenn man also eine Anlage wie die VA13 bauen und einweihen kann, die länger hält, als ich diesen Beruf ausüben werde, löst sich eine große Anspannung.

Die jahrelange Planung und die letztendliche Umsetzung dieser Pläne bis zur Inbetriebnahme erfordern ein Team voller Expertise, Vertrauen und Disziplin. Ich bin froh, dass ich eine solche Mannschaft an meiner Seite habe.

Mit der Investition VA13 hat thyssenkrupp Steel uns einen großen Vertrauensbeweis erbracht und Verpackungsstahl als das anerkannt, was er ist: ein Produkt der Zukunft. Ein Meilenstein! Das ist allen in Andernach bewusst und wir sind bereit, hart zu arbeiten, um dieses Vertrauen zurückzuzahlen.

Anlässlich der Inbetriebnahme der VA13 sagte thyssenkrupp Steel CEO Bernhard Osburg: „Mit der neuen Anlage sind wir technologisch führend.“ Worauf genau bezieht sich diese Aussage?

Die VA13 ersetzt eine ältere Anlage, die nicht mehr renovierungsfähig war. Hier wurde Weißblech mit Chrom 6 (Cr6) veredelt. Neue Regularien der EU-Verordnung untersagen jedoch die Verwendung dieses Einsatzstoffes. Deswegen sind wir auf das dreiwertige Chrom Cr3 umgestiegen. Wir haben hierfür – auf Basis eines lizenzierten Patents – eine neue Prozesstechnologie ausentwickelt, die es uns ermöglicht, in der Herstellung Cr6 durch Cr3 zu ersetzen. Dabei wird das Endprodukt weder in seiner Qualität noch in seinen Eigenschaften verändert – es bleibt das gleiche Produkt mit den gleichen hervorragenden Produkteigenschaften.

Wie wichtig ist Kunden heute das Thema Nachhaltigkeit – und was trägt die neue VA13 dazu bei?

An der Nachhaltigkeit kommt heute niemand mehr vorbei. Viele unserer Kunden haben ihre Nachhaltigkeitsziele klar definiert und häufig auch terminiert sowie quantifiziert. Mit Anlagen wie der VA13 tragen wir maßgeblich zur Erreichung dieser Ziele bei. Denn die installierten Prozesseinheiten sind sowohl energieeffizient als auch ressourcenschonend. Das bedeutet in Zahlen, dass Medien wie Kühlwasser oder chromhaltige Abwässer um 50 bis 90 Prozent sinken. Auch Energien wie Dampf oder die LED-Beleuchtung können dank der VA13 um 60 Prozent gesenkt werden. Selbst eine scheinbar ausentwickelte Gleichrichtertechnik in der Galvanik geht mit einem Viertel weniger Energieverbrauch ins Rennen.

Hinzu kommt, dass der Werkstoff Stahl generell sehr nachhaltig ist. Denn Stahl, in unserem Fall Verpackungsstahl, wird bereits CO2-reduziert hergestellt, ist extrem füllgutschonend und wird nach Gebrauch nahezu endlos wieder recycelt. Wir sprechen hier also von einem geschlossenen Kreislauf.

Welchen Beitrag leistet die VA13 zur nachhaltigen Gesamtperformance von thyssenkrupp Steel?

Das Portfolio der Stahlprodukte bei thyssenkrupp bedient sehr vielfältige Branchen, darunter Automobil, Elektromaschinenbau, Haushaltswaren und Lifestyle-Produkte. Wir bei Rasselstein schließen mit dem spezialverchromten Feinstblech und mit der VA13 eine ganz wichtige Lücke in der Verbraucherlandschaft: die Lebensmittelverpackung oder -konservierung. Wir sind somit in allen Bereichen des täglichen Lebens für alle Bürgerinnen und Bürger sichtbar und ein Komplettanbieter für den täglichen Gebrauch.

Aktuell wird verchromtes Material vor allem bei Deckeln, Aufreißdeckeln und Böden für Lebensmittel- und Tiernahrungsdosen sowie bei Ventiltellern auf Aerosoldosen, Kronkorken oder Druckfarbendosen eingesetzt. Könnten künftig weitere Anwendungsfelder dazukommen?

Natürlich gibt es weitere Anwendungsfelder. Dabei spielen unsere Kunden eine entscheidende Rolle. Oftmals tragen sie an uns heran, wo sie noch Potenzial sehen. Das ist sehr wichtig, denn sie sind näher an den Endverbraucherinnen und Endverbrauchern. Wir bringen dann unsere Werkstoff- und Verarbeitungskompetenz ein wie die Umformung anhand von Finite-Elemente-Methoden oder die Fügekompetenz mit Werkzeugherstellern. Gemeinsam entwickeln wir so innovative Prozesse und Anlagen. Das ist nicht neu, das machen wir schon immer so. Unsere sehr ausgereifte Entwicklungs- und Anwendungsmannschaft ist geübt und kann ihre Expertise immer wieder an neue Anforderungen anpassen. Das ist sehr hilfreich – für unsere Kunden und für uns. Übrigens haben wir hier sogar weltweit einen sehr guten Ruf.

Wie ist die allgemeine Perspektive für den in der VA13 produzierten verchromten Verpackungsstahl?

Der globale Markt zeigt seit vielen Jahren beim Verpackungsstahl ein kontinuierliches Wachstum.

Perspektivisch spielt der Verpackungsstahl seine Stärken immer besser aus – das betrifft nicht nur den Nachhaltigkeitsaspekt. Der Verpackungsstahl schützt Lebensmittel über mehrere Jahre hinweg. Es ist keine Kühlkette erforderlich, wenn die Lebensmittel von dem Ort, wo sie entstehen und verpackt werden, dorthin gebracht werden, wo sie die Menschen ernähren. Dabei sind die Lebensmittel in der Dose sicher vor Licht- und Lufteinflüssen geschützt. Das konserviert Nährstoffe und Vitamine. Kein anderes Verpackungsmedium schafft das. Wir leisten hier einen sehr wertvollen Beitrag. Und am Ende der Nutzung lebt jede Dose in wieder neuen Stahlprodukten weiter, und das auf ewig.

Allgemeine Kontaktanfrage

*

** Pflichtfeld

Kontakt

thyssenkrupp Steel Europe AG

Kaiser-Wilhelm-Straße 100

47166 Duisburg

Telefon +49 (0)203 52-0

nach oben