Fachpresse, Tagespresse, 18.02.2019, 15:10
Werkstatt statt Klassenraum: thyssenkrupp bringt Schülern Technikberufe näher
Fräsen, Schweißen, Schrauben: Schülerinnen und Schüler der Marie Sibylla Merian-Gesamtschule haben in der Ausbildungswerkstatt am Bochumer Standort des Stahlherstellers mit angepackt. Im Rahmen des Berufeparcours der Stahlsparte von thyssenkrupp konnten sie einen Tag lang in technische Ausbildungsberufe wie Verfahrenstechnologen oder Zerspanungsmechaniker hinein schnuppern. Auszubildende haben ihnen in verschiedenen Workshops direkt am Arbeitsplatz gezeigt, wie der Alltag beispielsweise von Industriemechanikern oder Elektronikern aussieht und alle Fragen beantwortet – auch die nach dem Gehalt.
Die Schüler gestalten selbst Produkte
Getreu dem Motto „Schweiß deinen Namen“ soll Jona Lenz (14) in ihrem ersten Workshop die scharfen Kanten einer Metallplatte abfeilen. In diese Platte schweißt sie dann unter Anleitung von Nazzareno Ceccarelli, angehender Konstruktionsmechaniker, und mit spezieller Schutzkleidung – Jacke, Schürze und Schweißhelm – ihren Namen. Von allen Workshops gefällt ihr das Schweißen am besten. „Es war spannend, in so einen Beruf mal reinschauen zu können und selbst auszuprobieren, ob es etwas für mich ist“, sagt sie. Auch Davud Eryildiz (15) findet, der Berufeparcours sei eine gute Möglichkeit, die technischen Berufe kennenzulernen. Im Zerspanungsmechaniker-Workshop fräst er ein Bild in einen flachen Messinganhänger. Vom Auswählen des Bildes, über die Bedienung der Maschine bis zum Abschleifen des Anhängers darf er mitarbeiten. „Ich möchte Zerspanungsmechaniker werden“, sagt er danach, „die Arbeitsschritte waren total interessant und es hat mir echt Spaß gemacht.“
Technikberufen mehr Aufmerksamkeit schenken
Roland Krain, Ausbilder am Standort Bochum, will interessierte Schülerinnen und Schüler für diese Berufssparte begeistern: „Wir arbeiten immer an neuen Formaten, mit denen wir Schülern zeigen können, wie spannend die Jobs bei thyssenkrupp Steel sein können. Viele streben kaufmännische Berufe an, dabei ist Technikaffinität so wichtig.“ Der Parcours ermöglicht einen Einblick in fünf Berufe und fand dieses Jahr zum dritten Mal statt. Mehrere Schulen nehmen daran teil und kommen mit Schülern der achten bis zehnten Klasse ins Bochumer Technikzentrum. Volker Grigo, Leiter Vocational Training der Stahlsparte von thyssenkrupp, findet es wichtig, bereits früh auf Schüler zuzugehen: „Wir wollen junge Menschen und vor allem junge Frauen für die Technik begeistern und sind froh, mit dem Berufeparcours dies zu ermöglichen. Wir brauchen qualifizierten Nachwuchs und bieten mit zwölf technischen Berufen eine große Bandbreite an Möglichkeiten.“