Im Rahmen der bereits 2016 aufgenommenen Versuchsreihe ermittelten die Expertinnen und Experten von thyssenkrupp Steel auf einer Testanlage in Duisburg kontinuierlich das Umformvermögen und das Verfestigungspotenzial verschiedener Warmbandstähle beim Drückwalzen. Das Ergebnis: „Die Werkstoffe von thyssenkrupp Steel nehmen die Poleposition bei den Drückwalzstählen ein“, erklärt Thomas Flöth, leitender Ingenieur im Bereich Anwendungstechnik. „Die ausführlichen Tests haben ergeben, dass sich durch die Auswahl geeigneter Werkstoffe und Drückwalzparameter für bestimmte Anwendungen neue Möglichkeiten zur Einsparung von Wärmebehandlungen ergeben“, so Flöth weiter. „Außerdem gibt es Komponenten, bei denen sich über das Drückwalzen bis zu 30 Prozent an Gewicht einsparen lassen – gerade mit Blick auf die Anforderungen der Elektromobilität ist das von hoher Bedeutung.“ Besonders gute Ergebnisse erzielten auf der Versuchsanlage die höherfesten Warmbandstähle der etablierten Produktfamilien perform® und perdur® sowie die härtbaren Borstähle TBL und precidur® HBL von thyssenkrupp Steel.
thyssenkrupp Steel beim Drückwalzen mit Alleinstellungsmerkmal

Perspektivisch kann Drückwalzen als innovatives Verfahren in Kombination mit dem richtigen Material einen erheblichen Beitrag zur nachhaltigen Fertigung geometrisch anspruchsvoller Bauteile in der Automobil- und Industriebranche leisten (siehe Infokasten). Durch die geringen Werkzeugkosten, die sehr hohen Umformgrade und die Möglichkeit, auch komplexe Geometrien mit Hinterschnitten zu fertigen, ist das Drückwalzen auch eine gute Alternative zum klassischen Tiefziehen oder Schmieden. Das durch die intensive Forschung der letzten Jahre hinzugewonnene Know-how verleiht der Duisburger Anwendungstechnik bei der Werkstoffdifferenzierung für das Drückwalzen künftig ein Alleinstellungsmerkmal. Wie kein anderer Anbieter innerhalb der europäischen Stahlindustrie ist das Team um Thomas Flöth in der Lage, seine Kunden umfassend zu beraten und die individuelle Produktentwicklung durch neue Verfahren und Güten gezielt zu unterstützen.