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Keine Belichtung ohne Blende

Die HÜHOCO-Gruppe veredelt Metalloberflächen, die als Scheinwerferreflektoren für gute Sicht sorgen.

(Text: Dagmar Haas-Pilwat)

Ohne Licht keine Sicht – das weiß jeder Autofahrer. Doch kaum einer ahnt, dass für optimales Abblendlicht ein nur elf Gramm leichtes Teilchen sorgt. Es wird als Strahlenkranzblende bezeichnet und von HÜHOCO millionenfach produziert. Das Ausgangsmaterial dafür kommt seit 20 Jahren aus dem Stahlbereich von thyssenkrupp. Die Duisburger sind Alleinlieferant des 0,55 Millimeter feueraluminierten Stahls in bester Oberflächenausführung. Zwar sei die Liefermenge von rund 1.100 Tonnen pro Jahr eher klein, so Frank Rateitschek, Kundenberater bei thyssenkrupp, aber die Herausforderung an die Herstellung des Nischenproduktes umso größer. Bei einem Maß von nur zehn mal fünf Zentimetern pro Bauteil lässt sich daraus jährlich eine unvorstellbare Menge Stahlkranzblenden fertigen.

Strahlenkranzblende
Miniobjekt mit maximaler Wirkung: Das Material für die Strahlenkranzblende (hier von VW) kommt als Spaltband von der Rolle.

Eingesetzt werden sie rund um den Globus, denn HÜHOCO liefert sie an internationale Lampenhersteller, die wiederum ihrerseits die Autoproduzenten weltweit bedienen. Seit 15 Jahren treibt André Bovenkamp, geschäftsführender Gesellschafter der auf Metallbeschichtung spezialisierten Holding, die Expansion des 1893 gegründeten Familienbetriebs zu einem Global Player mit voran. „Die Anforderungen sind hoch. Bis zu 400 Grad Celsius müssen die einseitig beschichteten Produkte aushalten“, so Bovenkamp. „Dafür haben wir einen temperaturbeständigen Schwarzlack entwickelt. Ebenso wie der Stahl muss auch unser Lack einiges können, beispielsweise hohe Haftung zum Trägerwerkstoff haben und dennoch formbar sein.“

André Bovenkamp (l.), Frank Rateitschek und Justyna Finke
Ortsbesuch in Wuppertal: André Bovenkamp (l.), Frank Rateitschek und Justyna Finke.

Was das Vormaterial betrifft, so hat Frank Rateitschek stets den aktuellen Bedarf seines Kunden im Blick. Gemeinsam mit Justyna Finke, Einkaufsleiterin am Wuppertaler Stammsitz, ist er verantwortlich für den reibungslosen Versorgungsprozess. Dabei geht es um mehr als um beste Qualität und ein überzeugendes Preis-Leistungs-Verhältnis. „Wir arbeiten auf vielen Ebenen zusammen, entwickeln uns gemeinsam weiter“, beschreiben beide die Kommunikation.

Überall wo Metall mit Gummi oder Kunststoff eine enge Verbindung eingeht, ist die HÜHOCO-Gruppe gefragt. Im Bereich der haftmittelbeschichteten Metallbänder behauptet sie sich als Weltmarktführer. Auch wenn drei Viertel des Umsatzes aus dem Geschäft mit der Autoindustrie generiert werden, hat sich das mittelständische Unternehmen nicht zuletzt mit seiner Produktvielfalt einen Namen gemacht. Vielen Erzeugnissen begegnet man im täglichen Leben wie Gardinenstangen und Laschen für Schnellhefter. Selbst wer in Sicherheitsschuhen seinen Arbeitstag begeht, tut dies höchstwahrscheinlich auf Metalleinlegern, die ihre ersten Produktionsschritte im Bergischen Land durchlaufen haben.

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