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Der Livetalk: Kein Green Deal ohne Green Steel

Pfeiffer fragt. Kein Green Deal ohne Green Steel

Am Montag, den 10. August 2020 traf sich der Polittalk "Pfeiffer fragt" im thyssenkrupp Quartier in Essen. Moderator Jürgen Pfeiffer diskutierte mit seinen hochkarätigen Gästen über die Transformation der Stahlindustrie und grünen Wasserstoff als Energieträger der Zukunft.

Mit dabei waren: Andreas Pinkwart, NRW-Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie, Eva Henning, Leiterin Energiepolitik Europa, Thüga, der nationale Wasserstoffbeauftragte Stefan Kaufmann, Manfred Fischedick als Wissenschaftlicher Geschäftsführer des Wuppertaler Instituts, der Generalsekretär von Hydrogen Europe Jorge Chatzimarkakis und Bernhard Osburg, Vorstandssprecher von thyssenkrupp Steel.

Aufzeichnung des Polittalks

Aufzeichnung des Livechats im Anschluss an den Polittalk

Wasserstoffumrüstung zahlt sich aus

Wie wird die Stahlindustrie klimaneutral und bleibt zugleich wettbewerbsfähig? Trotz Verabschiedung der Nationalen Wasserstoffstrategie und des Handlungskonzepts Stahl durch die Bundesregierung wird kein Unternehmen allein den enormen Technologiewechsel stemmen können. Die Stahlbranche wird für die Wasserstoffumrüstung weitere, direkte Beihilfen benötigen. Gilt zu klären, wie Bund und Land diesen enormen Strukturwandel in den betroffenen Regionen unterstützen? Muss „Grüner Stahl“ zukünftig durch EU-Klimazölle vor billigem Importstahl aus China oder Indien geschützt werden, um wettbewerbsfähig zu bleiben? Und wie müssen die Projekte aussehen, damit die Gelder für den Wiederaufbau der europäischen Wirtschaft in zukunftsfähige Innovationen fließen?

Green Deal ist nur mit Transformation der Stahlindustrie möglich

Mit 42,4 Mio. Tonnen Rohstahl in 2018 ist Deutschland Europas größter Stahlproduzent, weltweit rangiert das Land auf Platz sieben. Neben der Automobilindustrie und dem Maschinenbau gehört die Branche mit einem Umsatz von 44,1 Mrd. Euro in 2018 und 84.000 Beschäftigten zum industriellen Rückgrat des Landes. Dementsprechend groß ist auch der CO2-Fußabdruck: Die Stahlbranche insgesamt ist heute für 6% der deutschen CO2- Emissionen verantwortlich.

Damit Deutschland im Jahr 2050 klimaneutral werden kann, muss die Stahlindustrie ihre Emissionen auf 11,6 Millionen Tonnen reduzieren. Die technischen Grenzen der bis heute genutzten Verfahren sind erreicht. Durch den Einsatz von einer Tonne Wasserstoff jedoch können künftig 25 Tonnen CO2 vermieden werden.

Auf dem Weg zum Green Steel

Ziel ist es, die klassische kohlenstoffbasierte Route der Stahlproduktion durch eine Wasserstoffroute zu ersetzen und so statt CO2 Wasserdampf in die Luft zu blasen. Dass diese Technik zukunftsweisend ist, belegen seit Ende vergangenen Jahres zahlreiche Test in Duisburg. So wird bereits erfolgreich Wasserstoff im laufenden Hochofenbetrieb eingesetzt. Außerdem hat sich thyssenkrupp Steel mit Energieerzeuger RWE auf eine längerfristige Partnerschaft zur Belieferung mit Wasserstoff verständigt, den der Stahlproduzent künftig in großen Mengen benötigen wird.

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